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Forscher aus Quebec schließen sich ERA-NET NEURON an

Forscher aus Quebec haben sich zwei Projekten angeschlossen, die im Rahmen der NEURON-Initiative ("Network of European funding for neuroscience research"), einer koordinierten Maßnahme unter dem ERA-NET-Programm des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) der EU, finanziert werden. Nach Angaben des Fonds de la recherche en santé du Québec (FRSQ), der sich seit 2009 an NEURON beteiligt, hilft die Zusammenarbeit mit europäischen Partnern der kanadischen Provinz dabei, eine stärkere Position im Forschungsbereich zur psychischen Gesundheit zu erwerben.

Projekte, die sich um Mittel aus dem NEURON ERA-NET bemühen, müssen Forscher aus mindestens drei an dem Programm beteiligten Ländern umfassen. Der Förderorganisation aus Quebec zufolge war dies der erste gemeinsame transnationale Aufruf unter ERA-NET NEURON, an dem sich Forscher aus Quebec beteiligen konnten, seitdem sich der FRSQ im Jahr 2009 der Partnerschaft anschloss.

Beim Bewertungskomitee von NEURON gingen Absichtserklärungen von 103 Teams ein, davon 24 aus Quebec. Insgesamt 32 Gruppen wurden gebeten, die ausführlichen Antragsunterlagen einzureichen, und 6 von diesen Teams führten Mitglieder aus Quebec auf. Der FRSQ merkte an, dass 2 der 11 multinationalen Projekte, die schließlich für eine Förderung ausgewählt wurden, Teams aus Quebec umfassten.

"Wir sind sehr stolz auf den Erfolg der Teams aus Quebec und freuen uns sehr, dass wir unseren Spitzenforschern die Mittel bieten können, um mit Mitgliedern eines beeindruckenden Netzwerks europäischer Forscher im Bereich der psychischen Gesundheit zusammenarbeiten zu können", sagte Präsident und Geschäftsführer vom FRSQ Yves Joanette in einem Statement. "Diese Initiative steht im Einklang mit der Strategie, unsere führende Position in der internationalen Gesundheitsforschung zu entwickeln."

Der FRSQ wird die lokalen Projektteams über drei Jahre mit 150.000 CAD (rund 114.000 EUR) jährlich finanzieren. Die Partnerteams in Europa erhalten Unterstützung von Geldgebern wie dem FRSQ in ihren Heimatländern.

Die an NEURON beteiligten Quebecer Teams werden die genetischen Mechanismen von Autismus und Schizophrenie untersuchen und den perinatalen Stress und seine epigenetischen Auswirkungen auf Depression bewerten. Dabei arbeiten die kanadischen Forscher zusammen mit Teams aus Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien.

Einer der Teamleiter aus Quebec ist Dr. Guy Rouleau vom Centre Hospitalier Universitaire (CHU) Saint-Justine. Zusammen mit deutschen, spanischen und französischen Forschungsgruppen will er die genetischen Mechanismen bestimmen, die zu Anomalien in Struktur und Funktion des Gehirns bei Menschen mit Autismus oder Schizophrenie führen. Dr. Rouleau und sein Team werden sich für ihre Studie auf genetische Variationen in Familien, in denen Autismus oder Schizophrenie vorkommen, konzentrieren. Sie sind davon überzeugt, dass ihre Erkenntnisse Forschern den benötigten Anstoß geben könnten, um neue Gene im Zusammenhang mit diesen Erkrankungen zu finden.

Autismus und Schizophrenie haben gemeinsame genetische und molekulare Grundlagen, so die Forscher. Sie werden Bild- und genetische Analysen durchführen und ihre Ergebnisse an mutierten Mausmodellen überprüfen. Ihre Arbeit wird zu einem integrierten Ansatz für Forschungen zu Autismus und Schizophrenie führen.

Mit dem zweiten Forschungsprojekt sollen pränataler, perinataler und postpartaler Stress sowie seine epigenetischen Auswirkungen auf Depression untersucht werden. Das aus Kanadiern, Italienern und Deutschen bestehende Team wird das Phänomen an verschiedenen Spezies bewerten. Unter der Leitung von Dr. Moshe Szyf von der McGill-Universität in Montreal wird sich das Team aus Quebec mit Affen befassen, die Italiener beurteilen Nagetiere und die Deutschen untersuchen das Thema beim Menschen.

Ihr Projekt wird die epigenetischen Signaturen beleuchten, mit denen man möglicherweise vorhersagen kann, ob psychische Störungen entstehen könnten, um Diagnosen zu erstellen und zur Prävention und Behandlung beizutragen.

ERA-NET NEURON bringt die Forschung in den Bereichen Neurowissenschaften und psychische Gesundheit in Europa und darüber hinaus voran.

Quelle: CORDIS Redaktion: Länder / Organisationen: EU Kanada Themen: Lebenswissenschaften Förderung

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