Das Wissenschaftsmagazin "Nature" berichtet über ein Pilotprogramm der National Natural Science Foundation of China (NSFC) zum Einsatz eines automatisierten Vefahrens für die Auswahl von Gutachtern zur Prüfung von Förderanträgen. Wie in dem Bericht dargelegt, gab es bereits in verschiedenen Ländern und von Wissenschaftsverlagen Ansätze, automatisierte Systeme zur Auswahl von Gutachtern umzusetzen.
China möchte nun mit einem intelligenten Verfahren den Prozess effizienter, schneller und fairer gestalten. Dazu sollen mit Hilfe computerlinguistischer Verfahren (Natural Language Processing) zunächst Literatur und Homepages von Forschenden in chinesischer Sprache ausgewertet und bewertet werden, um geeignete Gutachter zu identifizieren. Langfristig ist geplant, auch auf englischsprachige Quellen zurückzugreifen und ein Bewertungssystem einzuführen, das auf sogenannten Credits beruht.
Eine frühere Version des Programms ist bereits erfolgreich getestet worden und hat jeweils ein Mitglied von drei- bis siebenköpfigen Ausschüssen zur Überprüfung von Förderanträgen bestimmt. Dabei wurden erhebliche Zeitersparnisse für die Besetzung der Panels erzielt. Angesichts der wachsenden Menge von Förderanträgen (225.000 im Jahr 2018) ist China nach Expertenmeinung darauf angewiesen, Systeme zur automatisierten Entscheidungsfindung einzusetzen, um auch in Zukunft alle Anträge prüfen zu können. Andere Länder wie Norwegen erproben derzeit ähnliche Verfahren, wie "Nature" berichtet.
Zum Nachlesen
- Nature (14.05.2019): Artificial intelligence is selecting grant reviewers in China