Das Gespräch knüpfte an die letzte Zusammenkunft der beiden in Washington am 24.6.2010 an. Valérie Pécresse beglückwünschte sich dazu, dass Frankreich auf dem Gebiet der Weltraumforschung der erste internationale Partner der USA sei.
Um die internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich weiter zu verstärken, schlug die Ministerin dem NASA-Chef vor, gemeinsam mit den Weltraumagenturen Russlands (Roskosmos), Italiens (ASI), Deutschlands (DLR) sowie der ESA das nächste diesem Thema gewidmete Treffen (Lucca, November 2011), das die italienische ESA-Präsidentschaft initiiert habe, vorzubereiten.
Valérie Pécresse äußerte den Wunsch, dass nach der Sommerpause ein Seminar der sechs vorgenannten Weltraumagenturen stattfinde, um konkrete Vorschläge für eine gemeinsame Planung zu entwickeln; dies sei der erste konkrete Schritt auf dem Wege zu einem weltweiten Programm.
Zum Abschluss des Treffens zwischen der Forschungsministerin und dem Chef der NASA unterzeichneten CNES und NASA in Anwesenheit der Ministerin zwei Abkommen zu den Weltraummissionen JUNO und MSL, die die bilaterale Zusammenarbeit zwischen Frankreich und den USA illustrieren.
Die JUNO-Mission hat zum Ziel, die Entstehung und Entwicklung des Planeten Jupiter zu erkunden. Der dazu bestimmte Satellit soll im August 2011 ins Weltall gebracht werden; er wird im Jahre 2016 Jupiter erreichen. Juno ist der zweite im Rahmen des Programms "New frontiers" gebaute Satellit. Es ist eine für die "solar system decadal survey" besonders wichtige Mission, in die Frankreich das elektronisch-optische System des Elektronen-Detektors von JADE einbringt.
Das zweite am 20.6.2011 unterzeichnete Abkommen betrifft die Mission MSL (Mars Science Laboratory). Sie hat zum Ziel, ein etwa 900 kg schweres Gefährt ("rover curiosity"; mobiler Roboter) auf dem Planeten Mars abzusetzen. Das Gefährt soll per Satellit Ende 2011 seine Reise in den Weltraum antreten. Mit seiner Hilfe ist eine Anzahl von Experimenten vorgesehen, um die Umweltbedingungen auf dem Planeten zu analysieren. Hauptziel der Mission ist es, den Grad der Bewohnbarkeit des Planeten für Menschen zu erkunden und zu evaluieren. Hierfür ist die vertiefte Erkundung einer größeren Zone des Planeten mittels detaillierter Analysen und Proben vorgesehen.
Die Forschungsministerin sieht durch die beiden Abkommen die Fähigkeit Frankreichs und der USA bestätigt, im Bereich der Weltraumtechnologien Komplementaritäten ihrer jeweiligen Expertisen, die für eine bessere Kenntnis des Weltalls von Nutzen sind, zu definieren.