StartseiteAktuellesNachrichtenFrankreich: Der "Haut Conseil des Biotechnologies" gibt ein im Grundsatz positives Votum zum Anbau der genetisch veränderten Kartoffel Amflora ab

Frankreich: Der "Haut Conseil des Biotechnologies" gibt ein im Grundsatz positives Votum zum Anbau der genetisch veränderten Kartoffel Amflora ab

Nachdem die EU-Kommission am 02.03.2010 den Anbau von Amflora genehmigt hatte, beauftragte die französische Regierung am 11.3.2010 den "Haut Conseil des Biotechnologies" (HCB) mit der Erstellung einer Analyse zu möglichen Umweltrisiken, insbesondere hinsichtlich eines in der Kartoffel vorliegenden Antibiotikaresistenz verleihenden molekularen Markers.

Der HCB hat am 28.07.2010 ein zweiteiliges, grundsätzlich positives Votum zum Anbau von Amflora in Frankreich abgegeben.

Das "Comité scientifique" (CS) des HCB vertritt in seiner Stellungnahme die Auffassung, dass bei Amflora kein beachtenswertes Risiko ("risque notable") für die Umwelt, die Tierernährung und die menschliche Gesundheit erkennbar sei.

Das "Comité économique, éthique et social" (CES) des HCB vermittelt in seiner Empfehlung ein gespaltenes Meinungsbild seiner Mitglieder. Das CES weist u. a. darauf hin, dass im gegenwärtigen wirtschaftlichen Kontext Amflora für die französischen Stärkehersteller und die französische Papierindustrie nur von begrenztem Nutzen sei.

Amflora dient nicht der menschlichen Ernährung. Die genetisch veränderte Kartoffel ist im Wesentlichen für die Papierherstellung bestimmt. Die bei der industriellen Verarbeitung der Kartoffel als Nebenprodukt anfallende Stärke kann in der Tierernährung Verwendung finden.

Ein gemeinsames Kommuniqué des französischen Umwelt-, Landwirtschafts- und Forschungsministeriums vom 28.7.2010 lässt eine gewisse Unentschlossenheit erkennen. Einerseits erkennen die drei Ministerien an, dass die Stellungnahme des HCB das Ergebnis einer vertieften wissenschaftlichen Arbeit und sozio-ökonomischen Analyse ist. Andererseits stellt das Kommuniqué fest, dass, jedenfalls zum gegenwärtigen Zeitpunkt, kein Akteur den Anbau von Amflora in Frankreich wünsche.

Die drei genannten Ressorts erinnern im Übrigen daran, dass von der EU-Kommission seitens der EU-Mitgliedstaaten schnellstens die Anwendung der Schlussfolgerungen des EU-Umweltministerrates vom Dezember 2008 hinsichtlich der vorgängigen Verstärkung der Gemeinschaftsevaluierung unter Umwelt- und sozio-ökonomischen Gesichtspunkten erwartet werde. 

Quelle: www.ogm.gouv.fr Redaktion: Länder / Organisationen: EU Frankreich Themen: Lebenswissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit Ethik, Recht, Gesellschaft

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