StartseiteAktuellesNachrichtenFrankreich: Erziehungsminister Luc Chatel formuliert zu Beginn des Schuljahres 2010 / 2011 die Leitlinien seiner Politik

Frankreich: Erziehungsminister Luc Chatel formuliert zu Beginn des Schuljahres 2010 / 2011 die Leitlinien seiner Politik

Zwar sei im Verlauf der letzten 40 Jahre die "Schlacht der Demokratisierung" mit einer Abiturientenquote von 66 Prozent einer Altersklasse gewonnen worden, das Ziel des schulischen Erfolgs für jeden Schüler sei jedoch noch nicht erreicht. Jährlich verließen noch 120 000 junge Menschen die Schule ohne jeglichen Abschluss und nur 5 % Arbeiterkinder erreichten eine Vorbereitungsklasse für den Zugang zu einer "Grande école". Das sei nicht länger hinnehmbar.

In einem Meinungsbeitrag "Passer de l' école pour tous à la réussite de chacun" unterstreicht Luc Chatel, zur Erreichung des Ziels der Chancengleichheit müssten mindestens 2 Garantien gegeben sein:

  1. die Beherrschung der Grundkenntnisse durch jeden Schüler

    In einem großen Land wie Frankreich könne es nicht länger zugelassen werden, dass drei Millionen Personen Analphabeten seien. Deshalb habe er "die große Schlacht" gegen diesen Missstand aufgenommen, eine Schlacht, über deren Erfolg von jüngsten Lebensalter an entschieden werde.
  2. ein entspanntes Schulklima

    Deshalb habe er einen ehrgeizigen Plan zur Gewährleistung der Sicherheit  in jeder Schule gestartet.

Zu den Voraussetzungen, die gegeben sein müssten gehöre auch die "große Baustelle" der Anordnung der Unterrichtszeiten; eines Problems, das er in Angriff genommen habe ("Conférence nationale sur les rythmes scolaires") , um den Schulunterricht und die Notwendigkeiten, die sich aus dem Leben in Gesellschaft ergeben, besser aufeinander abzustimmen.

Darüber hinaus sähen sich die Schulen 3 Aufgaben gegenüber:

  • die Ausrichtung der schulischen Bemühungen auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers ("défi de la personnalisation"), die in mehreren Formen auf den Weg gebracht worden sei,
  • die Ausfüllung der den Schulen in gewissem Umfang eingeräumten Autonomie ("défi de l# autonomie"), damit diese experimentieren, innovieren und sich lokalen Gegebenheiten anpassen könnten ("Programm Clair"),
  • die Ausschöpfung des personellen Potenzials, über das das Erziehungswesen in Frankreich verfüge ("nouveau pacte de carrière": neue Aufgaben für das Lehrpersonals, größere Mobilität, bedeutende Aufwertung des Lehrerberufes u.a. durch eine zehnprozentige Anhebung der Eigangsgehälter mit Wirkung vom 1.9.2010).

Eine "kopernikanische Wende" - so der Erziehungsminister - sei im Gange: "Wir verlassen ein quantitatives Verständnis des "immer mehr" an Unterrichtsstoff hin zu einem "immer besser".

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