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Frankreich: Junge innovative Unternehmen schufen in sechs Jahren 20.000 neue Stellen

Der französische Staatspräsident François Hollande kündigte am 20. September 2012 an, dass die Initiative "junge innovative Unternehmen" wieder gefördert und verstärkt werden solle. Diese Initiative, deren Förderung in den letzten Jahren abgenommen hat, sei von großem wirtschaftlichem Vorteil.

Der Status des "jungen innovativen Unternehmens" (JEI) wurde 2004 eingerichtet und ermöglichte seitdem die Gründung und Entwicklung tausender technologischer Start-up-Unternehmen. Eine Studie der Generaldirektion für Wettbewerbsfähigkeit, Industrie und Dienstleistungen des französischen Wirtschaftsministeriums wies nun die Effizienz dieses Systems nach. Die 3.875 Unternehmen, die zwischen 2004 und 2009 von diesem Status profitierten, haben in der Zeit fast 20.000 Arbeitsstellen in der Forschung und Entwicklung geschaffen. Davon sind schätzungsweise 16.600 dieser Ingenieur- bzw. Forscherstellen direkt auf die staatliche Förderung zurückzuführen. Die Anzahl der JEI-Mitarbeiter stieg durchschnittlich von 7,2% auf 15,3% und damit stärker als in vergleichbaren Unternehmen (von 6,6% zu 10,7%).

Die Gesamtkosten für dieses Instrument - Steuererleichterungen und verringerte Sozialabgaben sowie die Rückerstattung der Steuern für Forschungsaufwendungen - werden auf insgesamt 798 Millionen Euro geschätzt. Der große Erfolg des Programms ließ die Kosten in die Höhe steigen, daher wurde die Gesamtförderung im Jahr 2011 auf die Hälfte (67 Millionen Euro) reduziert. Diese Einschränkung, die ohne Vorankündigung durchgesetzt wurde, erhöhte jedoch das durchschnittliche Defizit der Hälfte der Unternehmen um 18%. In diesem Jahr würde die Initiative den Staatshaushalt 96,5 Millionen Euro kosten.

Trotz Haushaltsschwierigkeiten plädieren die Experten jetzt für eine komplette Wiederbelebung der JEI-Initiative. "In der Entwicklungsphase angekommen, wo sie ihre gesamten Ressourcen für ihr Wachstum aufwenden, werden über 2.600 technologische Unternehmen zu angemessenen Kosten und mit hoher psychologischer Wirkung auf die Unternehmensleitung gefördert", so Charles-Edouard de Cazalet, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung im Innovationsbereich Sogedev. "Wenn wir morgen mehr mittelgroße Unternehmen schaffen wollen, müssen wir heute in das Wachstum der Start-Ups investieren!"

ERYtech Pharma ist ein gutes Beispiel dafür. "Zwischen 2007 und 2010 haben wir dank des JEI-Status 1 Million Euro einsparen können. Mit dieser Summe haben wir Nachwuchsforscher eingestellt, die sonst ins Ausland abgewandert wären. Wir konnten auch eine ehemalige Führungskraft von Merck Serono für die Leitung unseres Bereichs klinische Entwicklung gewinnen", erzählt Sébastien Rouchouse, Finanzdirektor des Start-Ups Unternehmens. Er schätzt, dass die Reform der Initiative das Unternehmen 2011 rund 300.000 Euro gekostet hat.

Laut einer Sogedev-Studie hoffen zwei Drittel der Unternehmensleiter, dass die Regierung zu ihrer ursprünglichen Status-Förderung zurückkehren wird. Eine notwendige, aber nicht ausreichende Voraussetzung dafür, dass junge innovative Unternehmen zu mittelgroßen Unternehmen heranwachsen können. Philippe Pouletty, Generaldirektor von Truffle Capital, Ehrenvorsitzender von France Biotech und Initiator des JEI-Status, fordert eine Verlängerung der Initiative von acht auf zwölf Jahre. "Das gilt vor allem für die technologischen Bereiche, bei denen die FuE-Zyklen sehr lang sind, wie z.B. bei den Biotechnologien, der Medizintechnik, der Luftfahrtindustrie und den Biokraftstoffen." Der Vorschlag trifft auf eine breite Zustimmung. Der Staat könnte im Gegenzug die derzeit für JEI geltende Befreiung der Körperschaftssteuer komplett abschaffen. Heute profitieren rund 45% der JEI von dieser Maßnahme.

Quelle: IDW / Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Förderung Strategie und Rahmenbedingungen Wirtschaft, Märkte Innovation

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