Durch den "open science"-Ansatz ("Offene Wissenschaft") sollen die Erforschung des Virus, das derzeit in Süd- und Zentralamerika sowie der Karibik auftaucht, und der Kampf gegen die Viruserkrankung beschleunigt werden. So sollen alle relevanten Informationen im Zusammenhang mit dem Virus allen Forschern weltweit zur Verfügung gestellt werden.
Die Aufforderung, Zwischenergebnisse im Sinne des "open science"-Ansatzes noch vor Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen, spielte bereits während der SARS-Pandemie 2002/2003 und der Ebola-Epidemie 2014 eine Rolle. Die Vorbehalte gegen diese Praxis liegen unter anderem in der Befürchtung begründet, nach Vorveröffentlichung keinen entsprechenden Artikel mehr in den angesehenen Fachzeitschriften publizieren zu können, da diese oftmals Exklusivität einfordern. Um diesen Bedenken entgegenzuwirken, haben auch elf Fachzeitschriftenverlage die gemeinsame Erklärung unterzeichnet.
Stephen Curry skizziert in einem Kommentar für The Guardian das Problem der Forschungsgemeinschaft mit "open science" über die oben genannte Initiative (die aus Currys Sicht lediglich eine temporäre Maßnahme darstellt) hinaus:
- "The central problem is that our research ecosystem provides no incentives for publishing reliably, rapidly or openly – all features that one might hope to see in a system that works effectively. Despite a decade or more of talk about open access, a digital transformation that could revolutionise access to the research literature, we are still mired in technical and cultural debates that – to our shame – remain largely internal to the ivory tower."
Zum Nachlesen:
- ScienceMag (10.02.2016): A plea for open science on Zika
- Pressemeldung des Wellcome Trust (10.02.2016): Global scientific community commits to sharing data on Zika
- TechTimes (11.02.2016): World's Top Scientists Pledge To Share Zika Virus Research Findings
- The Guardian (16.02.2016): Zika virus initiative reveals deeper malady in scientific publishing