Nicht nur in Afrika ist eine Tendenz spürbar, geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung an ihrer politischen und ökonomischen Relevanz zu bemessen. Insbesondere im frankophonen Afrika führt die Vorrangstellung der angewandten Forschung jedoch dazu, dass die dortigen Geistes- und Sozialwissenschaften im globalen Vergleich schwächer abschneiden. Um dem etwas entgegenzusetzen, hat vor einem Jahr in Bamako, Mali, die „Pilot African Postgraduate Academy (PAPA)“ eröffnet.
Stipendiatinnen und Stipendiaten betreiben dort im engen Austausch mit ihren Betreuerinnen und Betreuern Grundlagenforschung auf internationalem Niveau. Die Gerda Henkel Stiftung unterstützt das Projekt. Mit der Ringvorlesung "Afrikas Beitrag zur Wissenschaft" greifen namhafte afrikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Idee der Akademie auf. Themen wie Rassismus und (De-)Kolonialismus dominieren in den Vorlesungen nicht, erläutert Prof. Dr. Elísio Macamo. Er betont vielmehr den universellen Beitrag der Wissenschaft, die in der neuen Reihe präsentiert wird:
"Wissenschaft ist ein Gespräch. Wir möchten uns an diesem Gespräch beteiligen - einem Gespräch, in dem es nicht um Afrikas Probleme, sondern um die Probleme der Menschheit geht."
Im Wissenschaftsportal L.I.S.A. der Gerda Henkel Stiftung geben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Einblick in ihre Forschung. Ein Auftaktgespräch mit den Initiatoren und ein erster Vortrag sind dort bereits abrufbar:
- The idea behind: Interview mit Elisio Macamo und Mamadou Diawara
- Vortrag "African Studies" by Prof. Dr. Elísio Macamo, Universität Basel
Die weiteren Beiträge folgen im Abstand von jeweils vierzehn Tagen.