Im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin findet auf dem Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) zum Thema „Wertschöpfungskettenorientierte Entwicklung ländlicher Regionen in Osteuropa – Perspektiven für Produktion von Nahrungsmitteln, Energie und technische Rohstoffe“ ein agrarpolitisches Fachpodium statt. Auf der Veranstaltung, die vom IAMO gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft im Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft organisiert wird, diskutieren angesehene Podiumsgäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Hinsicht des weltweit wachsenden Bedarfs an Nahrungsmitteln, Energieerzeugung und erneuerbaren Ressourcen über die Möglichkeiten und Herausforderungen für die Entwicklung ländlicher Regionen in Osteuropa.
Angesichts des großen und immer noch nicht ausgeschöpften landwirtschaftlichen Produktionspotenzials der Länder Osteuropas betonen internationale Experten die besondere Rolle dieser Region, um die weltweit steigende Nachfrage nach Agrarrohstoffen für die menschliche Ernährung, als Energieträger und zur technischen Anwendung langfristig befriedigen zu können. Diese Erwartungen treffen dabei auf einen sehr unterschiedlichen Entwicklungsstand der Landwirtschaft in Osteuropa. Auch wenn einzelne Regionen von sehr fruchtbaren Böden, günstigen Zugängen zu Exporthäfen und dem Einsatz moderner Produktionstechnologien profitieren, konnte in den meisten entlegenen Regionen mit weniger günstigen Bedingungen für die Agrarproduktion trotz staatlicher Fördermaßnahmen der Rückzug der Landwirtschaft und der zunehmende Verfall der Infrastruktur bisher nicht aufgehalten werden. Dies führt zu einem tiefgreifenden Strukturwandel in ländlichen Regionen, der durch den demografischen Wandel und die anhaltende Abwanderung junger Menschen in die Städte voraussichtlich noch weiter beschleunigt werden wird.
Nach den Eröffnungsansprachen durch Dr. Thomas Kirchberg, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft im Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA), und Dr. Dietrich Guth, Abteilungsleiter des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), wird IAMO-Direktor Professor Thomas Herzfeld mit einem Impulsvortrag die Problematik in der Landwirtschaft ländlicher Regionen Osteuropas erläutern. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion stellt Aleksander Petrikov, Vizeminister für Landwirtschaft der Russischen Föderation, die derzeitigen Strategien in der Agrarpolitik sowie Fördermaßnahmen zur Entwicklung landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten in Russland vor. Unter Berücksichtigung der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage werden Tatiana Gubina, Geschäftsführerin des russischen Verbands der Kartoffel- und Gemüseproduzenten, und Josef Tillmann, Geschäftsführer bei Tönnies Lebensmittel GmbH & Co. KG, auf die bisherigen Auswirkungen für die Produktion und den Handel im Agrarsektor zu sprechen kommen. Vladimir Rakhmanin, Beigeordneter Generaldirektor und Regional Repräsentant für Europa und Zentral Asien, und Dr. Walter Stinner vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) werden sich im Rahmen der Podiumsrunde mit der Notwendigkeit von Investitionen und den Aktivitäten zum Aufbau wettbewerblicher Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Die Moderation des Fachpodiums übernimmt der IAMO-Direktor Professor Thomas Herzfeld.
Das Fachpodium findet am 15. Januar 2015 von 15:30 – 17:30 Uhr im Saal M2/M3 des CityCube Berlin statt. Es wird in den Sprachen Deutsch, Englisch und Russisch simultan übersetzt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Interessierte Medienvertreterinnen und Medienvertreter können sich für die Veranstaltung noch bis zum 14. Januar 2015 unter presse(at)iamo.de anmelden.
Des Weiteren wird sich das IAMO am 17. Januar 2015 in der Zeit von 9 - 15 Uhr im CityCube Berlin mit einem Informationsstand auf der Kooperationsbörse des GFFA präsentieren. Detaillierte Informationen zum Gesamtprogramm des GFFA 2015 finden Sie auf der folgenden Internetseite: http://www.gffa-berlin.de
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