Im Zuge der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise, die in den USA ihren Anfang nahm, erhielten alternative ökonomische Konzepte große Aufmerksamkeit. Diese Konzepte einte die Forderung, durch eine systematische Reform der Finanzwelt sowie durch eine konsequent soziale und ökologische Ausrichtung die globale Wirtschaft "grün" und nachhaltig zu gestalten. Der Green New Deal wurde zum tragenden Begriff in den USA, aber auch in Europa. Mit ihm verbindet sich sowohl die historische Analogie zu den Ursachen der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren als auch zu umfassenden sozial- und wirtschaftspolitischen Reformkonzepten, die auch heute notwendig erscheinen. Wetterkatastrophen wie Katrina und alarmierende wissenschaftliche Klimastudien unterstrichen die Forderung, gerade auch der jungen Generationen in USA und Deutschland, nach einer ökologischen, ressourcenschonenden, CO2-armen und nachhaltigen Neugestaltung der Wirtschaft – einer grünen Wirtschaft mit grünen Jobs.
Mit der Wahl von US-Präsident Obama verband sich die Hoffnung, dass mit ihm die USA den Weg zum Aufbau einer green economy konsequent angehen würden. Die Euphorie der Anfangsmonate scheint inzwischen deutlich abgeschwächt, politisch und wirtschaftlich bläst der neuen Obama-Administration scharfer Wind entgegen.
Dank einer jahrzehntelangen gesellschaftlichen Bewusstseinsbildung und einer konsequenten politischen Förderung steht Deutschland derzeit technologisch und wirtschaftlich an der Spitze in den stark expandierenden globalen Wachstumsmärkten der Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Allerdings wird auch hier immer deutlicher, dass das Rennen in und um diese grünen Märkte gerade erst begonnen hat und letztlich entschieden wird wie alle Marktwettbewerbe – durch den Preis.
Wie steht es folglich heute um den Aufbau einer Green Economy in beiden Ländern? Wie steht es um die Schaffung von green jobs, in Zeiten, in denen die Wirtschaftskrise arbeitsmarktpolitisch erst richtig durchzuschlagen beginnt? Wo liegen die aktuellen Probleme bei der Umsetzung grüner Konjunkturpakete? Wie steht es um die Zielsetzungen des Green New Deals mit seinen sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen Reformansätzen heute – am Beginn eines globalen Wettlaufs um die grünen Märkte in Amerika, Europa und vor allen Dingen in Asien?
Diese und weitere Fragen zum aktuellen Status der Entwicklung hin zu einer grünen Wirtschaft stehen im Mittelpunkt einer Diskussion mit kompetenten Experten aus USA und Deutschland:
Klaus Breil, Energiepolitscher Sprecher FDP-Bundestagsfraktion
Reinhard Bütikofer, Abgeordneter des Europäischen Parlaments für Die Grünen
Stormy-Annika Mildner, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin
Aaron Best, Ecologic Berlin / Climate-KIC
Stefan Schurig, World Future Council, Hamburg
Moderation: Thomas Nehls, Journalist
Im Anschluss an die Diskussion sind alle Gäste herzlich zu einem Umtrunk und Buffetimbiss eingeladen.
Die Veranstaltung erfolgt mit freundlicher Unterstützung der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika in Berlin. Zur besseren Planung bitten wir herzlich um eine Rückmeldung an jessica.harmeling(at)inwent.org.
Hinweis:
Die Diskussionsveranstaltung bildet den Rahmen für eine (Vorab-)Preisverleihung an die InWEnt , die mit ihrer „Transatlantische Initiative Klima und Energie“ unter mehr als 2.200 Mitbewerbern als ein "Ausgewählter Ort 2010“ in Deutschland ausgezeichnet wurde.
Der Ideenwettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ hat sich zur Aufgabe gemacht, ein positives Deutschlandbild im In- und Ausland nachhaltig zu verankern. Die Wettbewerbsinitiative wurde 2006 von Seiten der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft unter dem Dach des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) ins Leben gerufen und steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler. Seitdem werden jährlich - mit Förderung der Deutschen Bank - Ideenstandorte gekürt, die „für innovative Ideen, visionäres Denken und den Mut stehen, neue Wege zu gehen.“
Seit 2006 engagiert sich die Amerika-Abteilung der InWEnt gemeinsam mit ihrem US-Partner CDS International, den politischen und gesellschaftlichen Dialog zu Klima- und Energiefragen zwischen Deutschland und den USA anzuregen. Durch fachspezifische Austausch- und Fortbildungsangebote soll zudem die Bildungszusammenarbeit intensiviert und Wirtschaftskooperationen zwischen klein- und mittelständischen Unternehmen der Klima- und alternativen Energiebranchen in beiden Ländern gefördert werden. Die Initiative erfolgt mit Unterstützung öffentlicher und privater Geldgeber in Deutschland und USA. Sie unterstützt die Bemühungen der Bundesregierung zum Bau einer Transatlantischen Klimabrücke.
Die „Transatlantische Initiative Klima und Energie“ ist Teil einer regional übergreifenden Klimainitiative, mit der die InWEnt – in Kooperation mit in- und ausländischen Partnern aus Politik, Wirtschaft und Bildung – durch nachhaltige Projekte zur Lösung der weltweiten klima- und umweltpolitischen Herausforderungen beitragen will.