Das Institut soll auf größere Krankheitsausbrüche reagieren, zur Kontrolle von und Forschung über Infektionskrankheiten beitragen und guineische Wissenschaftler in der Seuchenprävention aus- und weiterbilden.
Die Einrichtung wird als unabhängiges Department der Universität Gamal Abdel Nasser in der guineischen Hauptstadt Conakry gegründet und von Noël Tordo, einem erfahrenen Virologen des Institut Pasteur, geleitet. Die ersten Forschungsaktivitäten konzentrieren sich dementsprechend auch auf Krankheiten mit epidemischem Potenzial, vor allem diejenigen Arbovirosen und viralen hämorrhagischen Fieber, die in Guinea für mehrere große Epidemien verantwortlich waren (Ebola, Lassafieber, Gelbfieber, Rifttalfieber, Grippe …).
Die ersten beiden Forschungseinheiten, für Virologie und Entomologie, sollen diagnostische Instrumente auf dem neuesten Stand erhalten. Dort sollen Studierende, Techniker und Laborleiter in Diagnostik und guter Laborpraxis ausgebildet werden. Die Forschungsprogramme ermöglichen es darüber hinaus, zusammen mit Laboren in der Subregion, vor allem den Institut Pasteur in Dakar und Abidjan, die epidemiologische Überwachung zu verstärken.
So soll der Wissensstand nationaler Akteure über gesundheitliche Risiken sowie die Diagnose- und Kontrollkapazitäten von Infektionskrankheiten verbessert werden. Ein Ziel ist es hierbei unter anderem, die Stigmatisierung des medizinischen Personals und geheilter Patienten zu bekämpfen. Perspektivisch sollen die verbesserten Laborkapazitäten vor Ort auch dazu beitragen, Vertrauen aufzubauen und so den freien Waren- und Personenverkehr zu fördern. Auch die nationalen Führungskräfte sollen sich das Wissen aneignen.
Die Gründung des Instituts in Conakry wird von der französischen Entwicklungsagentur AFD (Agence française de développement) und dem französischen Außen- und Entwicklungsministerium (Ministère des Affaires étrangères et du Développement international) finanziert.