StartseiteAktuellesNachrichtenHerz- und Diabeteszentrum NRW ist Vorbild für die Herzchirurgie in Rumänien

Herz- und Diabeteszentrum NRW ist Vorbild für die Herzchirurgie in Rumänien

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Uniklinik-Kooperation mit Rumänien: Gastärzte besuchen das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen – wissenschaftlicher Austausch und intensive Einblicke in die chirurgische Therapie angeborener Herzfehler

Siebenbürgen liegt im Zentrum Rumäniens, dem Heimatland von Dr. Eugen Sandica, Direktor des Kinderherzzentrums und Zentrums für angeborene Herzfehler am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen. Seit einigen Jahren bereits pflegt der Herzchirurg wissenschaftliche Kontakte mit zwei bedeutenden Kinderkliniken in der siebenbürgischen Universitätsstadt Cluj-Napoca (Klausenburg) sowie der Universitätsstadt Iasi in Nordost-Rumänien. Bei besonders schwierigen chirurgischen Fragestellungen kommt es jedoch nicht selten vor, dass die rumänischen Kinderherzchirurgen den Rat von Dr. Sandica einholen. 

„In Rumänien gibt es kein Spezialzentrum für die Chirurgie angeborener Herzfehler, das sich mit dem HDZ NRW vergleichen ließe“, erläutert der Herzspezialist den Erfahrungsaustausch. Gerne folgt Dr. Sandica daher auch den Einladungen in sein Heimatland, um sein Wissen auf Vorträgen an die rumänischen Kollegen weiterzugeben und spezielle Operationsverfahren vor Ort zu demonstrieren. Der regelmäßige Kontakt hat unter anderem zu einem Kooperationsvertrag mit der bekannten Universitätsklinik Iuliu Hatieganu (Cluj-Napoca) sowie mit der Universitätsklinik Grigore T. Popa (Iasi) geführt. Im Rahmen der Vereinbarungen haben bisher 67 rumänische Gastärzte und medizinische Fachkräfte im Herz- und Diabeteszentrum NRW über einen Zeitraum von mehreren Monaten hospitiert.

Dr. Adrian Molnar aus Cluj und Dr. Mihai Enache aus Iasi zeigten sich beeindruckt von der Größe und Ausstattung des Bad Oeynhausener Spezialklinikums. Vor allem im Bereich der Behandlung der komplexen angeborenen Fehlbildungen des Herzens möchte man sich zukünftig am deutschen Vorbild orientieren. Dr. Sandica und sein Team operieren jährlich mehr als 500 Kinder und Jugendliche am Herzen, rund 130 davon sind Neugeborene. Etwa 350 der Eingriffe finden mit Einsatz der Herzlungenmaschine statt. Besonders großes Interesse fanden die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit künstlichen Herzunterstützungssystemen sowie die Herztransplantationen bei Kindern und Jugendlichen. Seit 1992 wurden in Bad Oeynhausen mehr als 150 Herztransplantationen bei Patienten vom Neugeborenen bis zum jungen Erwachsenen durchgeführt. Europaweit zählt die von Dr. Sandica geleitete Klinik für Kinderherzchirurgie und angeborene Herzfehler zu den Einrichtungen mit der niedrigsten Sterblichkeitsrate.

So durften auch einige rumänische Gastärzte dabei sein, - unter ihnen die Kinderkardiologin Dr. Simona Oprita aus Cluj, als Dr. Sandica vor wenigen Wochen in einer mehrstündigen Operation bei der zweijährigen Natalia-Maria einen komplizierten Eingriff erfolgreich durchführte. Mit dieser sogenannten Fontan-OP stellte der Herzchirurg das Überleben des rumänischen Mädchens sicher, das mit nur einer funktionsfähigen Herzkammer auf die Welt gekommen ist.

Nach dem erfolgreichen Austauschprogramm gibt es weitere Anfragen der rumänischen Kollegen, dieses erfolgreiche Projekt weiterzuführen. „Auf den Erfahrungen möchte man dann aufbauen, um das Therapiespektrum der Herzzentren in Rumänien nach und nach zu erweitern, um zukünftig allen Kindern mit einem angeborenen Herzfehlern in ihrem Heimatland eine aussichtsreiche Versorgung anbieten zu können“, berichtet Chefarzt Dr. Sandica, der seit Juli 2008 schon 551 kleine Patienten mit schweren angeborenen Herzfehlern aus Rumänien operiert hat. Bei weiteren 30 Patienten wurde im Kinderherzzentrum eine erfolgreiche Katheterbehandlung durchgeführt. Im Auftreten von angeborenen Herzfehlern unterscheiden sich die Länder auf der ganzen Welt nicht: Durchschnittlich jedes 100. Kind wird mit einer angeborenen Fehlbildung des Herzens geboren.

Weitere Informationen:

Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
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Quelle: Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Rumänien Themen: Bildung und Hochschulen Lebenswissenschaften

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