Mit der Gründung eines deutsch-französischen Doktorandenkollegs „Klimafolgenforschung an landwirtschaftlichen Sonderkulturen und deren Verarbeitungsprodukten“ wollen die Hochschule Geisenheim und die Université de Bordeaux gemeinsam mit den assoziierten australischen Partnern (University of Adelaide und Australian Wine Research Institute) ihre Kompetenzen in diesem Bereich zukünftig noch zielgerichteter bündeln. Die beteiligten Institute arbeiten bereits seit 2010 im sogenannten BAG Institut (Bordeaux-Adelaide-Geisenheim) zu weinbaulichen und oenologischen Themen zusammen. Die Einrichtung eines gemeinsamen Doktorandenprogramms beweist den Erfolg der bestehenden Initiative und verstärkt die Verbindung der einzelnen Institute weiter.
Das Doktorandenkolleg wird ab dem 1. Januar 2018 für vier Jahre finanziell von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) gefördert. Die Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten beginnt bereits jetzt.
„Klimawandel und Ernährung gehören zu den drängendsten Themen unserer Zeit, für die wir globale Lösungen finden müssen. Die Verbindung der Standorte Bordeaux, Geisenheim und Adelaide ist ideal, um die vielfältigen Fragestellungen im Kontext dreier klimatisch diverser Regionen auf beiden Hemisphären abzubilden. Dank unterschiedlicher Kompetenz- und Forschungsschwerpunkte an den einzelnen Institutionen können wir große Synergieeffekte schaffen“, so Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim. „Es ist wesentlich, dass unsere Doktorandinnen und Doktoranden dank einer fortschrittsorientierten und wissenschaftsgeleiteten breiten Ausbildung die Probleme von Wissenschaft und Praxis erkennen und zukünftig lösen können. Deshalb danken wir der DFH für ihre finanzielle Förderung“, ergänzt Prof. Dr. Alain Blanchard, Direktor des Institut des Sciences de la Vigne et du Vin an der Université de Bordeaux.
Das deutsch-französische Doktorandenkolleg wird ab 2018 zunächst einen Promovenden pro Haupt-Standort und Jahr aufnehmen. Diese absolvieren ihre Promotion in einem sogenannten Cotutelle Verfahren zwischen Bordeaux und Geisenheim und verbringen etwa jeweils die Hälfte ihrer Arbeitszeit an beiden Standorten. Falls das Forschungsthema es zulässt, besteht die Möglichkeit, das Projekt auch in Adelaide durchzuführen. Zusätzlich vernetzen die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler sich in regelmäßigen Treffen miteinander und mit externen Referenten. Die Promotion vergeben die Hochschule Geisenheim und die Université de Bordeaux gemeinsam. Die Förderung durch die DFH beinhaltet Mobilitätshilfen für die Promovenden in der Auslandsphase, die Förderung von Gastdozenturen an den Partnerhochschulen und die Organisation themenspezifischer Workshops.