Die Größe und Vielfalt Asiens sind fast überwältigend. Entsprechend sind Forschungsprojekte innerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften, die sich mit dem Kontinent befassen, zahlreich und vielfältig. Oft genug stehen sie allerdings auch unverbunden nebeneinander, und bewegen sich in singulären Einheiten und nationalen Grenzen. Dabei hat Asienforschung eine hohe Relevanz: Der Kontinent prägt die Welt und wird gleichzeitig von ihr geprägt. Und das Verständnis dessen, was ‚Asien‘ ausmacht, sei es geographisch, politisch oder ideell, wandelt sich je nach Betrachterposition und Zeitpunkt.
Um die Asien-Forschung auf eine neue Basis zu stellen, die dies zu diskutieren erlaubt, haben zwei Forscherinnen der Universitäten Bielefeld und Heidelberg das internationale Netzwerk "Shaping Asia" ins Leben gerufen. Am 5. und 6. September diskutieren sie am ZiF mit internationalen Expertinnen und Experten, wie verschiedene Forschungsansätze und Forschende in Verbindung gebracht und neue Perspektiven auf Asien entwickelt werden können. Die Tagung trägt den Titel "Entangled Comparisons. Grounding Research on Asia – Expanding Research Methodologies" ("Verflochtene Vergleiche. Eine neue Basis für die Asien-Forschung").
Seit seiner Gründung im Jahr 2018 haben sich dem Netzwerk "Shaping Asia" bereits Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 16 deutschen und sechs asiatischen Universitäten angeschlossen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert einzelne Initiativen daraus. Zu den Schwerpunkthemen der Forscherinnen und Forscher gehören etwa urbane Mobilität und Transformation, Formen der Wissensproduktion und -verbreitung sowie Asien im infrastrukturellen Wandel.