Die Initiatorinnen und Initiatoren des International Computation and AI Network (ICAIN) möchten den Zugang zu Supercomputing, Daten- und Software-Infrastrukturen sowie KI-Know-how für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich machen. Das Ziel ist es, internationale Forschungsprojekte zu ermöglichen, die einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen haben und sich an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen orientieren.
Alexandre Fasel, Staatssekretär des EDA, sagt:
"Heute liegen die Kapazitäten zur Entwicklung von KI-Modellen vor allem in den Händen privater Unternehmen. Dadurch besteht die Gefahr, dass vorrangig Lösungen entwickelt werden, die sich schnell monetarisieren lassen und für Akteure in einkommensschwächeren Ländern nicht erschwinglich sind."
Zudem konzentrieren sich diese Kapazitäten in einigen wenigen Regionen der Welt, wodurch kulturelle und sprachliche Eigenheiten benachteiligter Gruppen beim Training der KI-Modelle wenig Berücksichtigung finden. ICAIN verfolgt deshalb einen Bottom-up-Ansatz, bei dem die Forschenden Projektanträge einreichen und lediglich die fehlenden Ressourcen beziehen.
Zur Umsetzung eines ersten Pilotprojekts arbeitet ICAIN beispielsweise mit Data Science Africa (DSA) zusammen. Es handelt sich um eine pan-afrikanische Organisation, die Datenwissenschaftler des Kontinents miteinander vernetzt, Ausbildungsangebote bereitstellt und gemeinnützige Forschungsprojekte im Bereich Machine Learning und Datenwissenschaften unterstützt. Das erste gemeinsame Projekt soll KI nutzen, um die Landwirtschaft widerstandsfähiger gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels zu machen.
Die Ergebnisse der von ICAIN unterstützten Projekte müssen transparent sein. Das gilt sowohl für die KI-Modelle als auch für die Trainingsdaten und sie werden der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.
Zu den Gründungsmitgliedern von ICAIN gehören das EDA, die ETH Zürich, sowie das European Laboratory for Learning and Intelligent Systems (ELLIS), Data Science Africa und das finnische IT-Zentrum für Wissenschaft (CSC), das Gastgeber des LUMI-Konsortiums ist. Während der Inkubationsphase sollen im laufenden Jahr die Governance-Regeln und die Koordinierungsprozesse für ICAIN entworfen und die Finanzierung sichergestellt werden. Zudem sollen erste Pilotprojekte, beispielsweise mit DSA, umgesetzt werden, um Erfahrungen hinsichtlich der Zusammenarbeit der Projektpartner zu sammeln. Der effektive Aufbau von ICAIN soll bis 2025 abgeschlossen sein.
Zum Nachlesen
- ETH Zürich (17.01.2024): Weltbeste Superrechner für UNO-Ziele und globale Nachhaltigkeit