Die Konferenz “The Failed Individual” an der Universität Mannheim möchte zu dieser kritischen Neubewertung des ‘individuellen Scheiterns’ einen Beitrag leisten. Vom 12.-14. November nehmen internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die kulturellen Dynamiken sowie ästhetische, diskursive und rhetorische Kontexte des Scheiterns in den Blick.
In drei Hauptvorträgen wird das individuelle Scheitern beispielhaft im Zusammenhang von Würde und (Körper-)Behinderung, ethnischer Herkunft sowie der Selbstinszenierung in den neuen Medien diskutiert. So lautet der Titel der Keynote Lecture des niederländischen Medienwissenschaftlers Geert Lovink „Post-Snowden Internet Culture: From Selfies to the Politics of Mask Design”. Thema ist die Auswirkung der digitalen Überwachungskultur auf die posthumanistischen Versprechen des befreiten und selbstbestimmten Selbst.
Weitere Vorträge untersuchen etwa, wie Individuen ökonomisch, politisch oder gesellschaftlich ‘scheitern’ und wie dieses Scheitern durch hegemoniale Diskurse und normative Ideale formiert wird. Gleichzeitig legen die Beiträge immer wieder offen, welches produktive Potential vermeintliches Scheitern haben kann. In einer Gesellschaft, in der das Streben nach Selbstoptimierung insbesondere durch neue Medien einen immer größeren Stellenwert erhält, bietet die Konferenz einen Raum, die ideologischen und strukturellen Bedingungen des Scheiterns auf ihre potentiellen Folgen hin zu überprüfen.
Die Konferenz findet im Rahmen der Forschergruppe ‘Transformationen von Subjektivität’ des Research and Study Centers ‘Dynamics of Change’ der Philosophischen Fakultät der Universität Mannheim sowie mit Beteiligung des Sonderforschungsbereichs (SFB) ‘Bedrohte Ordnungen’ der Universität Tübingen und des Fachbereichs Amerikanistik der Universität des Saarlands statt. Sie wird organisiert von Dr. Regina Schober (Universität Mannheim), Dr. Susanne Hamscha (Universität Graz/Universität des Saarlands) und Dr. Katharina Motyl (Universität Tübingen).
Die Konferenzsprache ist Englisch.
Kontakt:
Dr. Regina Schober
Universität Mannheim
Amerikanistik
Tel. +49 (0)621 / 181-2365
E-Mail: rschober(at)mail.uni-mannheim.de