Es wirft aber auch die Frage auf, in welcher Sprache Forschung und Lehre idealerweise stattfinden sollten. Neue Herausforderungen sind entstanden.
"Wir müssen dafür sorgen, dass die lebendige Kommunikation zwischen den Hochschulmitgliedern nicht eingeschränkt wird", sagte die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Margret Wintermantel, in Berlin. "Es ist auch ein Problem, wenn nicht-englischsprachige wissenschaftliche Veröffentlichungen immer weniger berücksichtigt werden. Dies führt zu Wettbewerbsverzerrungen, die wir nicht hinnehmen können.“
Wenn die Hochschulen ausschließlich auf englischsprachige Kommunikation in Forschung, Lehre und Lernen setzten, gehe dies zu Lasten anderer Sprachen und des Deutschen und gefährde damit die Sprachenvielfalt. „Es gilt genau hinzuschauen, was für die unterschiedlichen Fächer sinnvoll ist – natürlich besteht da ein großer Unterschied zwischen Ingenieurwissenschaften und Philologien.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Mitgliederversammlung der HRK in einer Empfehlung zur "Sprachenpolitik an den deutschen Hochschulen" dafür ausgesprochen, Mehrsprachigkeit sowohl auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene in der Wissenschaft zu fördern. Die Hochschulen wollen sich dafür einsetzen, ein verstärktes Bewusstsein für sprachenpolitische Fragen zu schaffen und einen bewussten Einsatz unterschiedlicher Sprachen im Hochschulalltag zu fördern. Die Sprachenvielfalt soll sowohl zum Erhalt des Deutschen als Wissenschaftssprache beitragen als auch den qualifizierten Erwerb und Einsatz anderer Sprachen unterstützen.
Damit dies gelingen kann, brauchen die Hochschulen Personal, sie müssen Sprachenforschung und Sprachenzentren betreiben und den Wissenschaftlern Übersetzungen und Dolmetscher zur Verfügung stellen. Die HRK fordert darüber hinaus europäische bibliometrische Instrumente für nicht-englischsprachige Publikationen, um eine angemessene Berücksichtigung von Publikationen sicherzustellen, die in einer anderen als der englischen Sprache erscheinen.
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