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Interregprojekt untersucht deutsch-dänische Stereotype

Stereotype, Klischees und Vorurteile gibt es beiderseits der deutsch-dänischen Grenze. Stereotype sind Muster für unser Denken und Handeln, die durch Sprache und Kultur vorgegeben werden. In dem EU-Kooperationsprojekt Interreg 4a „Nationale Stereotype und Marketingstrategien in der interkulturellen deutsch-dänischen Kommunikation“ zwischen der Süddänischen Universität Odense und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) werden die gegenseitigen Vorstellungen der Nachbarlandsmenschen unter die Lupe genommen.

„Obwohl es schon einige Untersuchungen zu deutsch-dänischen Stereotypen gibt, vermuten wir, dass einige Ereignisse in der Vergangenheit wie die Mohammed-Karikaturen, dänische Grenzkontrollen oder die deutsche Wiedervereinigung ihre Spuren in der gegenseitigen Wahrnehmung hinterlassen haben“, sagt Professor Jörg Kilian, Germanist an der CAU. Neben traditionellen Stereotypen wie "Würstchendeutsche und Dänenwikinger" sowie allgemeinen Mentalitätsunterschieden seien diese Ereignisse prägend für die gegenseitige Wahrnehmung.

Ein gesichertes Wissen über deutsch-dänische Stereotypen fehle allerdings, erklärt Professorin Erla Hallsteinsdóttir, Projektleiterin von der Süddänischen Universität Odense den Ausgangspunkt des Projekts: „Wie stereotype Vorstellungen vom Zeitgeschehen abhängen oder welchen Einfluss sie auf Werbung, Marketing oder Bildung ausüben, ist bisher kaum untersucht.“ Studien zu deutsch-dänischen Stereotypen liegen zehn bis 15 Jahre zurück.

Mit der Aufdeckung von aktuellen Stereotypen und dem beispielhaften Einsatz in Bereichen wie Werbung oder Marketing wollen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Werkzeuge entwickeln, mit denen interkulturelle Probleme verringert werden können. Ein Ziel des Projekts ist deshalb die Entwicklung von Konzepten, Strategien, Empfehlungen und Beispielen für die Umsetzung von positiven Stereotypen und Vermeidung von negativen Stereotypen in der interkulturellen deutsch-dänischen Kommunikation in der Interreg-Region. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Kommunikation in der Wirtschaft und im Fremdsprachenunterricht.

Das Projekt wird gefördert aus Interreg 4a Syddanmark-Schleswig-K.E.R.N., mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre.

Quelle: Albrechts-Universität zu Kiel Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Dänemark Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Geistes- und Sozialwiss.

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