„Nach 35 Jahren ist es wieder gelungen, die Tagung der International Group for the Psychology of Mathematics Education (PME) nach Deutschland zu holen. Dies gibt uns die Chance, das IPN und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel als Standort für hochkarätige Bildungsforschung international noch stärker sichtbar zu machen“, sagt Professor Aiso Heinze, Kongressorganisator an der CAU.
Die diesjährige Tagung steht unter dem Motto „Mathematik lernen über die Lebensspanne“ (Mathematics Learning Across the Life Span). Damit soll gezeigt werden, dass sich die mathematische Bildung nicht nur auf die Schulzeit beschränkt, sondern bereits in der frühen Kindheit beginnt und sich auch nach der Schule als lebenslanger Prozess fortsetzt. Hervorzuheben sind zwei der Hauptvorträge zu diesem Thema, von Professor Doug Clarke aus Melbourne, Australien, und Professor Iddo Gal, Haifa, Israel. Clarke war viele Jahre Leiter eines Forschungsprojekts zur frühen mathematischen Bildung in Australien, das sich intensiv mit dem Aufbau von mathematischen Kompetenzen in der Grundschule beschäftigte. Dabei wurde vor allem untersucht, wie Lehrkräfte das mathematische Verständnis von Schulkindern besser wahrnehmen und dadurch ihren Unterricht geeignet anpassen können. Gal leitet die Mathematikgruppe der aktuell laufenden internationalen PIAAC-Studie (Programme for the International Assessment of Adult Competencies), eine Art PISA-Studie für Erwachsene. Die Studie vergleicht den Kenntnisstand der Bevölkerung in verschiedenen Ländern unter anderem beim Lesen und im Bereich Mathematik.
Schon jetzt haben sich zum Mathematikdidaktik-Kongress Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 49 Nationen angemeldet. Fast die Hälfte kommt aus dem nichteuropäischen Ausland. Die Organisatorinnen und Organisatoren rechnen insgesamt mit über 600 Interessierten. „Wir freuen uns sehr, dass die 37. PME-Tagung in Kiel weltweit auf so ein großes Interesse stößt. Besonders schön ist, dass sich nicht nur viele Teilnehmende aus den USA, Japan, Brasilien oder Israel angemeldet haben, sondern dass wir auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kolumbien, dem Libanon, Nepal, Äthiopien und den Philippinen begrüßen können“, sagt Kongressorganisator Heinze. Angesprochen sind vor allem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Mathematikdidaktik, aber auch aus den Bereichen Psychologie, Soziologie oder Philosophie. Interessierte können sich noch bis zum 16. Mai für die PME-Tagung anmelden, die Teilnahme ist kostenpflichtig.
Hintergrundinformationen:
Die International Group for the Psychology of Mathematics Education (PME) ist ein interdisziplinärer und internationaler Zusammenschluss von rund 700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus mehr als 60 Ländern, die sich mit dem Lehren und Lernen von Mathematik beschäftigen. Zu ihren Zielen gehört es, den Austausch von neuen Forschungserkenntnissen im Bereich des Lehrens und Lernens von Mathematik auf internationaler Ebene zu ermöglichen. Seit 1977 organisiert die PME jährlich eine wissenschaftliche Konferenz, die abwechselnd in verschiedenen Teilen der Welt stattfindet: nach den Tagungsorten Belo Horizonte (Brasilien, 2010), Ankara (Türkei, 2011) und Taipeh (Taiwan, 2012) wurde Kiel als Tagungsort für die diesjährige Konferenz gewählt.
Kontakt:
Professor Aiso Heinze
Telefon: 0431/880-3096
E-Mail: heinze(at)ipn.uni-kiel.de