Die internationale Forschungszusammenarbeit ist einer der Grundpfeiler in Wissenschaft, Technologie und Innovation, wobei der Beitrag Lateinamerikas und der Karibik zur globalen Wissensgenerierung in Form von Publikationen in internationalen Fachzeitschriften sich in den letzten 20 Jahren nahezu verdreifacht hat und rund 20 % der Fachbeiträge das Ergebnis internationaler Kooperationsprojekte sind. In den südlichsten Ländern Lateinamerikas, dem sogenannten Cono Sur, besteht zwischen den meisten dieser Forschungsprojekte eine Zusammenarbeit mit Forschern aus der EU.
Durch Förderung und den Austausch von Wissen auf beiden Seiten des Atlantiks wird es möglich sein, tragfähigere Lösungen für die wichtigsten sozialen Herausforderungen zu finden und neue Wachstums- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Der fruchtbare Austausch mit lateinamerikanischen und karibischen Ländern kann dabei von einer intensiveren wissenschaftlich- technologischen und innovativen Zusammenarbeit profitieren, ebenso wie die dortige Gesellschaft vom kontinuierlichen Dialog zwischen Europa, Lateinamerika und der Karibik und der Verbreitung von Wissen profitiert.
Das Motto des EU-Lateinamerika-Gipfels lautete "Technologie und Innovation für nachhaltige Entwicklung und sozialen Zusammenhalt". Der Ausbau von Partnerschaften zwischen der EU, Lateinamerika und der Karibik auf Grundlage gemeinsamer Interessen und zum gegenseitigen Vorteil fördert Kreativität, nachhaltige Entwicklung sowie konkrete Forschungs- und Innovationslösungen für globale Herausforderungen.
Oberstes Ziel der gemeinsamen EU-Lateinamerika-Initiative für Forschung und Innovation, die auf diesem Gipfel ins Auge gefasst wurde, ist dabei die Schaffung einer gemeinsamen Wissensbasis. In der Praxis bedeutet dies, die Kooperation zwischen der EU, Lateinamerika und der Karibik auszubauen und sie durch einen regelmäßigeren Dialog zu fördern. Der Dialog wird durch Vereinbarungen gefestigt, die eine robuste und nachhaltige Wissenschaft, Technologie und Bildung sowie die technische und ökonomische Zusammenarbeit in den Bereichen Handel und Forschung zum Ziel haben.
Die für Forschung und Technologie zuständigen Ministerien Lateinamerikas und der Karibik sowie deren Förderorganisationen haben Kontaktstellen zum Siebten Rahmenprogramm (RP7) aufgebaut, um ihren Forschungsteams und den internationalen Partnern Unterstützung anzubieten und damit die Zusammenarbeit und ihre Präsenz auf der Weltbühne zu stärken. Internationale Kooperationsprojekte des Siebten Rahmenprogramms (RP7) betreffen die biregionale und bilaterale Kooperation sowie starke Koordinierungsinitiativen zwischen den EU-Mitgliedstaaten. Zur Stärkung der internationalen Dimension des Europäischen Forschungsraumes (EFR) tragen verschiedene Aktivitäten bei, u.a. RP7-Kooperationsprojekte aus den Themenbereichen Umwelt, Klimawandel, Gesundheit, Nahrungsmittel, Landwirtschaft und Biotechnologie sowie Informations- und Kommunikationstechnologie. Die EU unterstützt diese Projekte mit Fördermitteln in Höhe von rund 470 Millionen EUR. Unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) beteiligten sich 500 lateinamerikanische und 15 karibische Forschungsgruppen an 226 Projekten, die mit mehr als 470 Mio. EUR gefördert worden waren.
Der Preis wird am 18. November 2010 von Cristina Elisabet Fernández de Kirchner, Präsidentin der Republik Argentinien, im Rahmen der offiziellen Preisverleihung in Buenos Aires überreicht werden. Der Luis-Federico-Leloir-Preis wird Einzelpersonen in Anerkennung ihrer wichtigen und fruchtbaren Erfolge bei der Stärkung der internationalen Zusammenarbeit mit Argentinien verliehen. Der Preis ist nach dem berühmten argentinischen Arzt und Biochemiker Luis Federico Leloir (1906-1987) benannt, der 1970 den Nobelpreis für Chemie erhielt. Die Verleihung findet im Rahmen der Feierlichkeiten zum 200. Jahrestag der Unabhängigkeit Argentiniens statt und hebt damit die Bedeutung von Wissenschaft, Technologie und Innovation für Argentinien hervor.
Die Broschüre "Towards the EU-LAC Knowledge Area" finden Sie hier.