Multiple Sklerose, Morbus Chron, Asthma oder die Lungenkrankheit COPD – Millionen von Menschen weltweit leiden unter diesen Erkrankungen. Es gibt neue, innovative Behandlungsmöglichkeiten, die jedoch nur wirksam sind, wenn sie individuell auf Patientinnen und Patienten angepasst werden. Eine europaweite Analyse von mehr als 50.000 Patientinnen und Patienten in 50 klinischen Studien ermöglicht ein tieferes Verständnis der molekularen Mechanismen von Autoimmun-, Allergie- und Entzündungszuständen und zeigt neue Wege zu einer personalisierten Behandlung auf. Das Vorhaben wird mit insgesamt über 80 Millionen Euro über sieben Jahre von der „Innovative Medicines Initiative 2“ (IMI2) gefördert, einem gemeinsamen Unternehmen der Europäischen Union und des Europäischen Verbands der pharmazeutischen Industrie und Verbände.
Das Forschungskonsortium „3TR - Identification of the Molecular Mechanisms of non-response to Treatments, Relapses and Remission in Autoimmune, Inflammatory, and Allergic Conditions“ (3TR) vereint Expertinnen und Experten von 69 Partnerinstitutionen aus 15 europäischen Ländern. Zu den deutschen Projektpartnern gehören vier Hochschulen, die Max-Planck-Gesellschaft, das deutsche Rheuma-Forschungszentrum, die Charité - Universitätsmedizin Berlin sowie zwei Unternehmen.
„3TR ist eine bemerkenswerte Kooperation von Kliniken, Grundlagenforschern und Unternehmen. Zum Teil arbeiten hier Firmen gemeinsam an besseren Behandlungsmöglichkeiten, die eigentlich in Konkurrenz zueinanderstehen. Darüber hinaus wird die enge Einbindung medizinischer Einrichtungen dazu beitragen, relevantes Wissen rasch in Kliniken umzusetzen“, sagt Prof. Dr. Bernd Schmeck von der Universität Marburg, der ein Teilprojekt gemeinsam mit Prof. Dr. Claus Vogelmeier leitet.