StartseiteAktuellesNachrichtenKooperation der Universitäten Bielefeld und Yaoundé: Bilaterale Graduiertenschule in Kamerun eröffnet

Kooperation der Universitäten Bielefeld und Yaoundé: Bilaterale Graduiertenschule in Kamerun eröffnet

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die Universitäten Bielefeld und Yaoundé (Kamerun) haben gemeinsam eine bilaterale Graduiertenschule eröffnet, deren Forschungsschwerpunkt auf der Erforschung von natürlichen Wirkstoffen, insbesondere zur Behandlung parasitärer Erkrankungen und bakterieller Infektionskrankheiten liegt.

YaBiNaPA steht für “Natural Products with Antiparasite and Antibacterial Activity” und ist der Name der neuen bilateralen Graduiertenschule in Kamerun. Diie Einrichtung wird von Professor Dr. Norbert Sewald (Universität Bielefeld) und Professor Dr. Bruno Lenta (Universität Yaoundé) koordiniert. Wissenschaftler fünf weiterer Universitäten in Kamerun sind assoziierte Partner. Die bilaterale Graduiertenschule widmet sich der systematischen Erforschung von in der afrikanischen Heilkunde genutzten Pflanzen, insbesondere zur Behandlung parasitärer Erkrankungen (beispielsweise Malaria) und bakterieller Infektionskrankheiten. Dabei sollen einerseits die Wirkmechanismen wissenschaftlich untersucht werden, andererseits sollen durch chemische Analyse pflanzliche Extrakte für die Anwendung sicherer gemacht werden, um schädliche Nebenwirkungen auszuschließen. Gleichzeitig hat YaBiNaPA das Ziel, vor Ort in Kamerun junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Chemie, Biologie und Pharmazie sowohl forschungs- als auch anwendungsnah auszubilden.

In afrikanischen Ländern spielen pflanzliche Arzneien eine große Rolle, da synthetisch hergestellte Pharmazeutika für viele Menschen nicht erschwinglich sind. Die große Vielfalt von Pflanzenarten in afrikanischen Regenwäldern und Savannen bildet ein Reservoir von unerforschten Wirkstoffen und Wirkstoffkombinationen, die von den traditionellen Heilern angewendet werden.

Das Projekt wird bis Ende 2020 durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. Dabei werden einerseits Promovierende und Gäste in Yaoundé und Bielefeld durch Stipendien gefördert, andererseits wird für die aufwändigen Laborarbeiten auch die nötige Infrastruktur geschaffen. Beispielsweise werden Laborgeräte und hochempfindliche Analysengeräte vor Ort in Yaoundé installiert. Darunter befindet sich auch ein HPLC-MS-System, welches sowohl die Auftrennung komplexer Substanzmischungen von pflanzlichen Extrakten ermöglicht, darüber hinaus auch jede Komponente hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung analysiert.

Kontakt:

Professor Dr. Norbert Sewald
Universität Bielefeld
Fakultät für Chemie
Tel: 0521 106-2051
E-Mail: norbert.sewald(at)uni-bielefeld.de

Quelle: Universität Bielefeld / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Kamerun Themen: Bildung und Hochschulen Lebenswissenschaften

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