Der Roboter, den die Ingenieure am Fraunhofer IPA derzeit in ihrem Forschungs- Reinraum untersuchen, ist weit gereist: Vor wenigen Tagen kam er per Luftfracht aus Korea. Er ist der erste Industrieroboter "Made in Korea", dessen Reinraumtauglichkeit in Stuttgart getestet wird. In dem aufstrebenden High-Tech-Land ist das Prüfsiegel "Fraunhofer TESTED DEVICE®" gefragt.
"Korea als aufstrebende Hightech-Nation ist für uns ein sehr wichtiger Partner", betont Frank Bürger, der die Gruppe »Reinheitstaugliche Anlagen und Komponenten« am IPA leitet. Zusammen mit seinem Team untersucht der promovierte Ingenieur, ob der sechsachsige Roboter für den Einsatz in Reinräumen geeignet ist, in denen beispielsweise Mikrochips oder pharmazeutische Wirkstoffe hergestellt werden.
Schon seit Jahren untersucht das Fraunhofer IPA im Auftrag des VDE Korea Bauteile und Komponenten aus Fernost: "Die Nachfrage aus Korea ist groß, weil hier führende Elektronik- Hersteller wie Samsung und LG in Reinräumen Mikrochips, Displays und Optikbauteilen produzieren und von den Zulieferern eine Zertifizierung der Geräte und Anlagen fordern", sagt Bürger. Die Tests in Stuttgart liefern hier die international anerkannten Ergebnisse und Bewertungen. Alle Prüfungen werden gemäß der ISO-Normenreihe 14644 oder anderen Regelwerken (VDI, SEMI, VDMA etc.) durchgeführt. Die Reinraumtauglichkeit bestätigt am Ende das Prüfzeichen Fraunhofer TESTED DEVICE®.
"Die Kooperation mit dem VED Korea, der mit vielen koreanischen Hightech-Firmen vernetzt ist, hat sich in der Vergangenheit sehr bewährt. Mit dem neuen Kooperationsvertrag wollen wir die Zusammenarbeit noch weiter verstärken und ausbauen", betont Udo Gommel, Abteilungsleiter Reinst- und Mikroproduktion am Fraunhofer IPA. Das Ergebnis sei eine klare Win-win-Situation: "Wir haben die Prüftechnik, der VDE Korea, der die Prüfungen vermarktet, den Kontakt zu den Kunden." In den nächsten fünf Jahren wollen die Kooperationspartner Aufträge im Wert von über einer Million Euro akquirieren.