Die acht Kubanerinnen und Kubaner aus den Bereichen Gesundheitspolitik, BioCubaFarma, einem Verbund von pharmazeutischen und biotechnischen Firmen, sowie der Genforschung und Tumorbiologie, informierten sich über Aufbau und Schwerpunkte der Arbeit des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), des Leibniz-Instituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) und besuchten im Anschluss den BiotechPark Berlin-Buch.
Von besonderem Interesse für die Gäste waren die Möglichkeiten der wissenschaftlichen Zusammenarbeit und des Austausches. So stieß der Vorschlag des Wissenschaftlichen Vorstandes des Max-Delbrück-Centrums, Professor Martin Lohse, als erstes ein gemeinsames Programm für den Doktorandenaustausch zu schaffen, auf einhellige Zustimmung. Lohse erklärte, dass es hier bereits gute Erfahrungen mit anderen Ländern gebe. „Die jungen Leute bilden einen Brückenkopf und schließen schnell Freundschaften“, so Lohse wörtlich. „So lässt sich wissenschaftliche Zusammenarbeit am schnellsten aufbauen.“
Darüber hinaus schlug er vor, dass sich kubanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Vertreter aus der Biotechnologie und der Pharmaindustrie im Rahmen einer kleinen Konferenz in Berlin mit ihren Projekten präsentieren und mögliche Kooperationen ausloten könnten.
Einen weiteren konkreten Vorschlag zur Zusammenarbeit unterbreitete der Leiter der Screening Unit im Leibniz Institut für Molekulare Pharmakologie, Dr. Jens Peter von Kries. Die von ihm und seinem Team entwickelte Infrastruktur-Plattform für das Wirkstoffscreening biete zahlreiche Möglichkeiten für gemeinsame Forschungsprojekte. Dabei solle es sich um eine strikt akademische Kooperation handeln, das FMP würde explizit keine Ansprüche an die Nutzung des geistigen Eigentums (IP) erheben.
Bislang habe Kuba vor allem Erfahrung im Austausch mit China, Singapur und zu einem gewissen Grad auch mit Mexiko und den USA, so der Leiter der Delegation zum Abschluss. Er bedankte sich bei den Gastgebern für die Möglichkeit, jetzt auch mit Europa und insbesondere mit Deutschland, wissenschaftlich zusammen zu arbeiten.