Dr. Ellen Christoforatou vom Fachbereich Humanwissenschaften der Universität Kassel, konnte sich mit ihrem Vorhaben im Rahmen des Programms "Innovationen in der Lehre: die internationale Dimension in der Lehre erfolgreich stärken" durchsetzen. Insgesamt wurden von 76 deutschlandweit eingereichten Anträgen zehn Projekte bewilligt.
Im Mittelpunkt des Vorhabens steht der „Right Livelihood Award“ besser bekannt als Alternativer Nobelpreis. Studierende der Universitäten Kassel und Stockholm dürfen an der Verleihungszeremonie teilnehmen und im Verlauf eines Workshops mit den diesjährigen Preisträgern über die ausgezeichneten Projekte diskutieren. Durch ein persönliches Gespräch mit Jakob von Uexküll, dem Stifter des Alternativen Nobelpreises, werden sie die Hintergründe des Right Livelihood Awards erfahren.
Right Livelihood Award/ Alternativer Nobelpreis
Der Right Livelihood Award ehrt Personen und Organisationen, die Lösungen für drängende Probleme unserer Zeit gefunden haben. Ausgezeichnet werden Leistungen aus den Bereichen Menschenrechte, Armutsbekämpfung, Frieden, Umweltschutz, Kultur sowie alternative Technologien und Wirtschaftsmodelle. Der Preis wird seit 1980 jährlich vor der Vergabe der traditionellen Nobelpreise im Stockholmer Reichstag verliehen. Hinter der Vergabe steht die Right Livelihood Award Foundation, die der deutsch-schwedische Publizist Jakob von Uexküll gegründet hat.
Uexküll wollte damit eine Alternative zu den traditionellen Nobelpreisen schaffen, die seiner Meinung nach zu sehr die Interessen der reichen Welt widerspiegeln. Weitere Informationen unter www.rightlivelihood.org.
Im Anschluss an den Workshop in Stockholm erarbeiten die deutschen und schwedischen Studierenden in Kooperation mit der Right Livelihood Stiftung, der Universität Stockholm und der Universität Kassel gemeinsam Unterrichtsmaterialien, die anderen Lehrenden und Lernenden zur Verfügung gestellt werden sollen. Die geographische Distanz wird mit Hilfe einer Internetplattform überbrückt, so dass die Materialien von allen Teilnehmern modifiziert werden können. Dem folgt schließlich die Testphase für die Unterrichtseinheiten in der Realität. Die schwedischen Studierenden kommen im Frühjahr 2012 nach Kassel, um die entstandenen englischsprachigen Unterrichtseinheiten mit den deutschen Kommilitonen in Form von Team-Teaching an einer Kasseler Schule zu erproben und gegebenenfalls zu überarbeiten, bevor sie schwedischen und deutschen Schulen in Form einer englischsprachigen Publikation zur Verfügung gestellt werden. Sie soll interessierte Dozenten und Studierende zur Konzeption eigener internationaler Projekte anregen.
Das Projekt bildet den Auftakt zu weiteren Kooperationsprojekten mit der Universität Stockholm und mit der Right Livelihood Stiftung.
„Wir wollen so zur Internationalisierung der Kasseler Lehrerbildung beitragen“, so Christoforatou. Das sei umso bedeutsamer, als den angehenden Lehrern im Zuge der Europäisierung innerhalb der Gesellschaft eine besondere Stellung zukomme und sie ein tieferes Verständnis für internationale Zusammenhänge benötigen. „Die Ausbildung, Berufstätigkeit und Weiterqualifikation von Lehrern ist nicht mehr allein eine nationale Angelegenheit“, so Christoforatou.
Kontakt:
Dr. Ellen Christoforatou
Universität Kassel
Fachbereich Humanwissenschaften
Tel.: 0561-804-3447
E-Mail: christoforatou(at)uni-kassel.de