Ein solches Treffen ist derzeit in Libyen nicht möglich, deshalb treffen sich 20 libysche Hochschulvertreter im November 2017 im benachbarten „Ausland“, um gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst DAAD über Kooperation, Austausch und Fördermöglichkeiten zu diskutieren. Sie nehmen lange und gefährliche Wege in Kauf, um ihre Hochschulen zu präsentieren, Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. Nicht nur der Kontakt zum DAAD, sondern auch das Treffen libyscher Hochschulpartner untereinander auf neutralem „Boden“ ist wichtig: Hochschulen spielen eine wichtige Rolle beim Wiederaufbau des Landes. Über alle politischen Hindernisse und Meinungsverschiedenheiten hinaus sind sich die Hochschulen von Ost bis West einig, dass sie gemeinsam in die Ausbildung der jungen Generation investieren wollen und für den bildungspolitischen Auftrag die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft brauchen.
Ziel der Seminare ist es, Wissenschaftler, Partner und Multiplikatoren mit Programmen und Förderungen in Deutschland vertraut zu machen. Und umgekehrt: Informationslücken in Deutschland über libysche Hochschulen zu schließen.
Das Interesse libyscher Partner an Information zu „Studieren und Forschen in Deutschland“ an „Förderprogrammen des DAAD“ und an Kontakten mit deutschen Hochschul- und Forschungseinrichtungen ist groß: auf die DAAD-Ausschreibung im Oktober haben sich 150 Dozenten, Forscher und Mitarbeiter der International Offices aus Libyen beworben. Der DAAD fördert Aufenthalt, Reise und Seminarkosten für 20 Partner aus Libyen mit Mittel der Deutsch-Arabischen Transformationspartnerschaft.
„Mit so vielen Bewerbungen haben wir nicht gerechnet“, so DAAD Tunis, „wir haben 15 Plätze reserviert und auf 20 erhöht, als wir das große Interesse gesehen haben. Die Bewerber haben herausragende Profile, sind in libyschen Hochschulen oder Forschungseinrichtungen tätig und für uns wichtige Multiplikatoren.“