Das Konzept hat sich bewährt, es kommt bestens an, und nun erhält der Forschungsverbund LogDynamics der Universität Bremen auch eine Auszeichnung für den innovativen Ansatz: Im Wettbewerb "Best Practices und neue Ideen zur Verbesserung der Ingenieurpromotion" siegte LogDynamics mit seinem Qualifizierungsangebot in der Kategorie "Internationalisierung in der Ingenieurpromotion". Gestern, 24. Mai, wurden die Preise während des Symposiums "Ingenieurpromotion – Stärken und Qualitätssicherung" in Berlin verliehen.
Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb gemeinsam von der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech), der 4ING-Fakultätentage, der TU9 (Zusammenschluss der führenden Technischen Universitäten in Deutschland) und der Arbeitsgemeinschaft Technischer Universitäten/Technischer Hochschulen (ARGE TU/TH). Ihr Ziel ist es, damit "viel versprechende Wege zur nachhaltigen Verbesserung der Ingenieurpromotion aufzuzeigen". Nun zeichnete eine unabhängige, hochrangig besetzte Expertengruppe vorbildliche Programme in sechs Kategorien aus. Damit würdigt sie Initiativen, "die das Erfolgsmodell Ingenieurpromotion beispielhaft weiter ausgestalten."
LogDynamics zeige sich "stark in der Internationalisierung", heißt es in der Bewertung. Als "vorbildlich" sieht die Jury unter anderem "die kulturelle Durchmischung" und die "kontinuierliche interdisziplinäre Zusammenarbeit" an sowie die Integration ausländischer Gastwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen. "So profitieren deutsche Promovierende von der Internationalität und umgekehrt die internationalen Doktoranden vom Austausch mit ihren deutschen Kollegen."
"Zunehmende Komplexität und Dynamik in den logistischen Netzwerken erfordert intensive globale Zusammenarbeit"
Logistische Problemstellungen können selten aus einer einzelnen Disziplin heraus befriedigend gelöst werden, und durch die Globalisierung haben sie internationale Relevanz. Deshalb sind Forschung und Qualifizierung im Forschungsverbund interdisziplinär und international ausgerichtet. LogDynamics verbessert die Ingenieurpromotion mit zwei Maßnahmenpaketen: einem "Integrierten Graduiertenkolleg" im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereichs "Selbststeuerung logistischer Prozesse – ein Paradigmenwechsel und seine Grenzen" (SFB 637) und durch die "International Graduate School for Dynamics in Logistics" (IGS).
Stellvertretend für den Verbund nahm LogDynamics-Sprecher Professor Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter die Auszeichnung entgegen. "LogDynamics wollte von Beginn an Grenzen überwinden und hat auf eine Strukturierung der Promotionsphase gesetzt, um die Wissenschaftler auf die neuen Herausforderungen in Forschung und Wirtschaft vorzubereiten", sagt er. "Dass wir nun speziell in der Kategorie 'Internationalisierung' ausgezeichnet werden, freut uns sehr. Die stetig zunehmende Komplexität und Dynamik in den logistischen Netzwerken erfordert eine intensive globale Zusammenarbeit, und die bedarf sowohl einer wissenschaftlichen Fundierung als auch entsprechend fokussierter Qualifizierungsmaßnahmen."
"Solide Grundsteine für künftige Kooperationen mit Partnern in der ganzen Welt"
"Diese Auszeichnung motiviert nicht nur uns, sondern auch unsere Promovierenden", freut sich Dr.-Ing. Ingrid Rügge, Geschäftsführerin der IGS, über den Preis. Alleine in der IGS, die vor sechs Jahren mit ihrem strukturierten, themenfokussierten Promotionsprogramm gestartet ist, sind bis heute zahlreiche hochqualifizierte Stipendiaten aus 16 Nationen unter strengen Auswahlkriterien aufgenommen worden. Der geplante und realisierte Anteil von 80 Prozent ausländischer Doktoranden in der IGS sowie die für die Ingenieurwissenschaften auffällig hohe Frauenquote von zeitweise bis zu 40 Prozent ist von der Jury als "außergewöhnlich" und ebenfalls "beispielhaft" gewertet worden.
"Alle Elemente unserer überfachlichen Qualifizierungsmaßnahmen greifen hier erfolgreich ineinander. So ist eine produktive internationale und interdisziplinäre Durchmischung über alle Grenzen hinweg möglich", sagt Rügge. "Dieser Ansatz trägt Früchte, indem zum Beispiel ein nachhaltiger Austausch mit Wissenschaftlern in Brasilien, USA und Korea generiert wurde. LogDynamics legt damit solide Grundsteine für Kooperationen mit Partnern in für die Logistik wichtigen Ländern rund um den Globus."
LogDynamics – Bremen Research Cluster for Dynamics in Logistics
LogDynamics umfasst 16 Lehrstühle aus vier Fachbereichen der Universität Bremen. Neben Arbeitsgruppen aus den Fachbereichen Physik/Elektrotechnik, Mathematik/Informatik, Produktionstechnik und Wirtschaftswissenschaften sind das Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH (BIBA) und das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) sowie zwei Arbeitsgruppen aus der privaten Jacobs University im Forschungsverbund LogDynamics zusammengeschlossen.
Die drei zentralen Aufgabenbereiche des Verbundes liegen in der Grundlagenforschung, im Transfer der gewonnenen Erkenntnisse und in der Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Förderung der Promovierenden erfolgt auf vier Ebenen, die aufeinander abgestimmt sind und sich ergänzen: der SFB 637, die IGS und das Anwendungs- und Demonstrationszentrum für mobile Technologien in dynamischen Logistikstrukturen "LogDynamics Lab" sowie die "International Conference on Dynamics in Logistics" (LDIC).
Kontakt
Prof. Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter (Sprecher LogDynamics)
Tel.: +49 (0) 421 - 218 - 5576 (Sekretariat)
Dr.-Ing. Ingrid Rügge (Geschäftsführerin IGS)
Telefon: +49 (0) 421 - 218 - 5639
E-Mail: logistics-gs(at)biba.uni-bremen.de
Sabine Nollmann (Journalistin Wissenschaftskommunikation)
Tel.: 0170 - 904 - 1167
E-Mail: mail(at)kontexta.de