Die chinesische Regierung strebt an, in ausgewählten Schlüsselindustrien weltweit führend zu werden. In diesen Bereichen soll die inländische Innovationsfähigkeit gestärkt, die Abhängigkeit von ausländischen Technologien verringert und gleichzeitig der Anteil an globalen Wertschöpfungsketten gesteigert werden. Mit einer Kombination aus politischen Maßnahmen in den Bereichen Industrie, Handel, Forschung und Innovation sowie ausländischen Direktinvestitionen konnte China in den letzten Jahren beachtliche Erfolge erzielen. Das Land ist in den Bereichen Hightech und Wachstum zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für die bisher dominierenden Volkswirtschaften aufgestiegen. Es zeichnet sich ab, dass das Ziel, China als Innovationsführer zu etablieren, in einigen Bereichen erreicht wird.
Vor diesem Hintergrund untersucht die Studie „China: Challenges and Prospects from an Industrial and Innovation Powerhouse“ der gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission die politischen Maßnahmen, die zur Umsetzung der Strategie "Made in China 2025" eingeleitet wurden. Anhand einer Reihe von Faktoren vergleicht die Studie das chinesische Innovationssystem mit denen der EU und der USA. Ein Ergebnis ist, dass die USA bisher stärker vom chinesischen Aufstieg profitieren konnten als die EU und deutlich mehr Forschungskooperationen zwischen chinesischen und US-amerikanischen Forschenden bestehen als zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der EU und China.
Die Studie spricht sich dafür aus, dass die EU die Leistungsfähigkeit ihres Innovationssystems und die Stellung in globalen Hightech-Märkten durch politische Initiativen verbessern sollte und gleiche Wettbewerbsbedingungen für EU-Unternehmen in China und für chinesische Unternehmen in der EU herstellen müsse.
Zum Nachlesen
- JRC (Mai 2019): China: Challenges and Prospects from an Industrial and Innovation Powerhouse
- Science|Business (28.05.2019): Chinese researchers cooperate more with the US than with Europe