Die neue Strategie basiert auf der Prämisse, dass wissenschaftliche und technische Forschung sowie Innovation die strategisch wichtigsten Rollen für die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung Marokkos und für die Stärkung im globalen Wettbewerb spielen. Sie sollen dazu beitragen, günstige Bedingungen für Schulen, Höhere Bildung und die „Mission der Sozialisation“ zu schaffen. Sozialisation und Werte-Erziehung werden als wichtige Ziele von nationaler und globaler Bedeutung genannt.
In der Strategie werden kurz-, mittel- und langfristige Ziele unterschieden. Wichtig dabei ist die Sprachförderung: Kurzfristig soll die Verwendung von Französisch als Unterrichtssprache gestärkt werden und mittelfristig Englisch mehr Bedeutung in der Ausbildung gewinnen. In Zukunft soll den Studierenden ein besserer Zugang zu Wissen und Forschung ermöglicht werden. Verstärkt werden dazu Erasmusprogramme aufgesetzt. Der Hohe Rat fordert weiter, die derzeitigen Strukturen der wissenschaftlichen und technischen Forschung und Innovation zu überprüfen und die Weiterentwicklung besser zu unterstützen. So soll das Land auf ein neues, höheres Entwicklungsniveau gehoben werden. Die insgesamt 99-seitige Strategie ist auf Arabisch und Französisch verfügbar.
Die Grundlage der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Marokko ist ein "Memorandum of Understanding" aus dem Jahre 1998. Im Deutsch-Marokkanischen Kommuniqué vom Januar 2015 wurde die Absicht zur Vertiefung der bilateralen Beziehungen durch die Außenminister von Deutschland und Marokko bekräftigt. Im Sommer 2015 hat ein Deutsch-Marokkanischer Workshop zum Thema „Wasser und Umwelt“ im Rahmen des „Programme Maroc-Allemand de Recherche Scientifique“ (PMARS) stattgefunden. Auf europäischer Ebene besteht seit 2005 eine Vereinbarung zur Kooperation in den Bereichen Wissenschaft und Technologie zwischen der EU und dem Königreich Marokko.
