Die Auftaktkonferenz unter dem Titel In Global Transit findet vom 14.-18. Februar 2018 in Indien statt. Sie beschäftigt sich mit Neuen Perspektiven auf jüdische Flucht und Exil aus dem nationalsozialistischen Europa. Die bisherige Forschung zu diesem Thema konzentriert sich überwiegend auf Orte, Länder und Regionen, in denen europäischen Juden ihre Flucht vor dem Nationalsozialismus beendeten: die Vereinigten Staaten, Palästina und Südamerika. Viele gelangten jedoch erst nach Monaten und Jahren über umständliche Routen dorthin. In Indien, einer der Zwischenstationen für europäische Juden auf ihrer Flucht, soll deshalb auf die bisher wenig beachteten Zufluchtsorte in Asien und Afrika eingegangen werden. Dieser Ansatz verspricht neue geographische, zeitliche und konzeptionelle Sichtweisen in Bezug sowohl auf Fluchterfahrungen und Phänomene von Zugehörigkeit als auch auf die Reichweite von Antisemitismus und Rassismus in Zeiten von Krieg und Kolonialismus.
Mit der Konferenzreihe will die Max Weber Stiftung zur Analyse dieser auch in der aktuellen Diskussion relevanten Themen beitragen. Die neuen Standorte Berkeley, Delhi und Peking bieten hierfür besonderes Potential, da sie neue Forschungsansätze und Blickwinkel aus den jeweiligen Gastländern bzw. für Migration und Flucht zentralen Regionen in die Debatte einbringen. Zusätzlich wird die Vernetzung zwischen den neuen Büros und den bestehenden Instituten der Max Weber Stiftung in Beirut, Istanbul, London, Moskau, Paris, Rom, Tokio, Warschau und Washington DC gestärkt. Folgekonferenzen sind in Berkeley (2019) und Peking (2020) geplant.