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Medwedew will internationalen Fonds für Umweltkatastrophen

Angesichts der Ölpest im Golf von Mexiko hat der russische Präsident Dmitri Medwedew für die Einrichtung eines internationalen Fonds zur Bekämpfung von Umweltkatastrophen geworben.

Die folgenschwere Explosion einer Ölbohrinsel des britischen Energiekonzerns BP vor der Südküste der USA habe gezeigt, dass die internationale Gemeinschaft nicht auf alle Umweltkatastrophen gut vorbereitet sei, erklärte Medwedew am Samstag in seinem Video-Blog. In manchen Fällen hätten selbst "die reichsten Unternehmen und selbst die großen Länder" nicht die nötigen Mittel, um die Umweltkatastrophe wirksam zu bekämpfen.

„Bedauerlicherweise birgt die Förderung von Öl und Gas in Schelfgebieten viele große Risiken in sich. Wir werden unsererseits die Anforderungen an die Umweltsicherheit verschärfen“, sagte der stellvertretende russische Regierungsvorsitzende Igor Setschin. „Wir arbeiten mit diesem Unternehmen (BP) eng zusammen und wir sind davon überzeugt, dass es alle möglichen Anstrengungen unternimmt“, sagte der Vize-Premier. Er äußerte die Hoffnung, dass BP die Situation noch in den Griff bekommen wird.

Medwedew kündigte an, seinen Vorschlag voranzutreiben und ihn beim Gipfel der Staats- und Regierungschefs der 20 einflussreichsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) Ende des Monats im kanadischen Toronto vorzustellen. Der russische Staatschef räumte ein, dass die Umweltstandards in seinem Land anderen Ländern hinterher hinkten. Russland habe von der Sowjetunion ein schweres Erbe übernommen, unter anderem zwei Milliarden Tonnen Industriemüll sowie Städte, deren Verschmutzungsgrad lebensgefährlich sei.

Fast 56 Millionen Einwohner Russlands leben in ungünstigen ökologischen Verhältnissen, sagte der Leiter des staatlichen russischen Dienstes für Meteorologie, Hydrologie und Umweltkontrolle (Rosgidromet), Alexander Frolow, in Moskau.

"Das ergaben Messungen des Gehalts diverser chemischer Stoffe in Städten ... Die Strafen (für die Verschmutzung) allein werden das Problem nicht lösen. Es soll ein Ansporn für die Einführung neuer Technologien, für die Reduzierung der Emission von Schadstoffen geschaffen werden." Die Lösung des ökologischen Problems ist für die gegenwärtige Generation nach Ansicht des Wissenschaftlers viel wichtiger als das Problem der Klimaerwärmung, so Frolow.

Die russischen Bürger ermutigte Medwedew, im Fall von Umweltverschmutzung bei den Behörden zu protestieren. "Die Umwelt zu schützen fängt bei jedem einzelnen an", sagte Medwedew anlässlich des internationalen Tags der Umwelt. Dieses Jahr hatten tausende Russen gegen die Wiedereröffnung einer riesigen Papierfabrik am Ufer des Baikalsees in Sibirien demonstriert.

Quelle: russland.RU die Internet-Zeitung Redaktion: Länder / Organisationen: Russland Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit

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