StartseiteAktuellesNachrichtenNanoforschungs-Brücke nach Sibirien: Deutsch-Russisches Forscher- und Unternehmertreffen in Tomsk startet Kooperationen

Nanoforschungs-Brücke nach Sibirien: Deutsch-Russisches Forscher- und Unternehmertreffen in Tomsk startet Kooperationen

Nanotechnologie wird in Russland als Motor für Innovation und Wachstum des Technologiesektors eingestuft. Um Entwicklungsdefizite auszugleichen und internationale Konkurrenzfähigkeit herzustellen, sieht ein ambitioniertes, im Mai 2008 beschlossenes Regierungsprogramm vor, bis 2015 eine Nanotechnologie-Industrie mit einem Umsatz von ca. 30 Mrd. Euro aufzubauen. Ein erster Schritt war die Einrichtung der staatlichen RUSNANO-Organisation im September 2007, ausgestattet mit einer Investitionssumme von ca. 4.3 Mrd. Euro zur Kommerzialisierung von F&E-Projekten, dem Aufbau von Infrastrukturen und Qualifizierungsprogrammen in den Nanotechnologien.

Im Stadtgebiet von Tomsk entsteht mit hohem Investitionsaufwand ein etwa 100 ha großer Innovationspark, der als Sonderwirtschaftszone Steuervorteile für dort angesiedelte in- und ausländische Unternehmen bietet und einen Gebäudekomplex für Nanomaterialien und Nanotechnologien vorsieht. Darüber hinaus verfügt die Technische Universität seit 2007 über ein Kompetenz- und Ausbildungszentrum „Nanomaterialien und Nanotechnologien“, das mit modernen analytischen Geräten und der erforderlichen Infrastruktur ausgestattet ist. Hier fand vom 16.-17. September 2010 ein Deutsch- Russisches Forum zu den Themenbereichen „Nanophotonics“ und „Nanomaterials“ statt. Die Veranstaltung wurde vom Ost-West-Wissenschaftszentrum Hessen in Zusammenarbeit mit dem Nano- Netzwerk Hessen, der Nanoinitiative Bayern GmbH und dem Center for Nanotechnology (CeNTech GmbH), Nordrhein-Westfalen, organisiert und vom Internationalen Büro des BMBF finanziell unterstützt.

24 deutsche Experten aus Wissenschaft und mittelständischer Wirtschaft waren zu Gast an der Technischen Universität Tomsk. In Rahmen der zweitägigen Tagung verständigten sie sich mit ihren russischen Kollegen über die Bildung von Projektgruppen, die in bilaterale Forschungsprojekte münden sollen. Im Anschluss besichtigten sie regionale Forschungsinstitute und das bereits fertiggestellte, repräsentative Verwaltungsgebäude des Innovationsparks Tomsk, in dem sich neugegründete russische Nanotechnologieunternehmen vorstellten. Wie das Management ausführte, bietet der Innovationspark eine breite, moderne Infrastruktur und durch Steuervergünstigungen attraktive Rahmenbedingungen für ausländische Partner.

Die deutschen und russischen Teilnehmer stellten in Diskussionen heraus, dass die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Wirtschaft für beide Länder Vorteile bei technologischen Entwicklungen und Umsetzungen von Forschungsergebnissen in vermarktungsfähige Produkte bietet. Die bilaterale Nutzung von Synergien beschleunigt die Schaffung von Innovationen und stärkt die Wettbewerbsposition auf den nationalen und internationalen Märkten. Die wissenschaftlichen Expertisen und technischen Kompetenzen der russischen und deutschen Forumsteilnehmer wurden anhand von Vorträgen und Posterpräsentationen ausgiebig erörtert und auf Kooperationspotenziale geprüft. Fachvorträge über Finanzierungsmöglichkeiten gemeinsamer Projekte rundeten das Nanotechnologie-Forum ab.

Erstes Ergebnis des Forums sind 7 gemeinsam erarbeitete Vorschläge bilateraler Projekte, die von den deutschen und russischen Partnern auszugestalten sind. Die Teilnahme an den Ausschreibungen der deutsch-russischen Projektförderung durch das BMBF und FASIE (Förderung in Russland) oder die Beantragung von Fördermittel bei der EU sowie der Austausch von Nachwuchswissenschaftlern sind vorgesehen. Sowohl ein Gegenbesuch in Deutschland als auch eine Weiterentwicklung der begonnenen Beziehungen wurden verabredet.

Weitere Informationen:
www.owwz.de (Aktuelles)

Kontakt
Dr. Gabriele Gorzka
Ost-West-Wissenschaftszentrum Hessen
Universität Kassel
Mönchebergstraße 7
D-34109 Kassel
Tel.: +49 (0)561 - 804 - 3609
Fax: +49 (0)561 - 804 - 3792
E-Mail: gorzka(at)uni-kassel.de

Quelle: Ost-West-Wissenschaftszentrum Hessen - Universität Kassel Redaktion: Länder / Organisationen: Russland Themen: Infrastruktur Physik. u. chem. Techn.

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