Das bayerisch-tschechische Grenzgebiet im Bereich des Landschaftsschutzgebiets Böhmischer Wald sowie der Naturparke Nördlicher Oberpfälzer Wald, Oberpfälzer Wald und Oberer Bayerischer Wald stellt eine Gebietsfläche von außerordentlichem natürlichen Wert dar. Vor allem das Landschaftsbild und das hohe Maß an Biodiversität dieses Gebietes ist Gegenstand des Schutzes.
Dem steht ein wachsendes wirtschaftliches Interesse der Touristik- und Erholungsbranche gegenüber. Beim Ausbau der touristischen Infrastruktur gilt es, die Risiken von Konflikten mit den Belangen des Belangen des Naturschutzes zu minimieren. Dies ist nur in einer stark grenzübergreifenden Dimension befriedigend zu lösen. Es scheint sinnvoll, die unterschiedlichen landesspezifischen Gesetzgebungen sowie Auffassungen auf beiden Seiten der gemeinsamen Grenze so weit wie möglich zusammenzubringen.
Dazu soll ein gemeinsames grenzüberschreitendes Konzept entstehen, das als Instrument für die Regelung der touristischen Aktivitäten dient und gleichzeitig einen maximalen Naturschutz gewährleistet.
Ziel des im Oktober 2017 gestarteten Forschungsprojekts ist es, die Voraussetzungen für die naturschonende Nutzung sowohl des natürlichen als auch des touristischen Potenzials dieser Grenzregion zu schaffen. Ein erster Schritt wird dabei sein, die wichtigen natur- und kulturhistorischen Werte zu erkennen, deren touristisches Potenzial zu definieren und daraus konzeptionelle Schritte zum Schutz dieser Werte zu entwickeln.
Das Projekt ist das Ergebnis der bisherigen langfristigen und guten Zusammenarbeit zwischen der Region Pilsen, der Regierung der Oberpfalz, der gemeinnützigen Regionalen Entwicklungsagentur der Region Pilsen, der Agentur für Natur- und Landschaftsschutz der Tschechischen Republik, der Verwaltung des Landschaftsschutzgebietes Böhmischer Wald und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.
Als Schlüsselinstrument zur Verbesserung sehen die Projektpartner ein grenzüberschreitendes Gebietskonzept, das den Behörden und lokalen Akteuren als Grundlage für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit dient. Die Outputs aus dem Projekt können z. B. bei Flächennutzungsplänen oder bei der Gebietsentwicklung hilfreich sein. Bei dem zu entwickelnden Instrumentarium soll es sich um kein ausschließlich restriktives Instrument handeln. Das innovative Element besteht in der Entwicklung von Möglichkeiten zur Ergänzung der fehlenden (touristischen) Infrastruktur mit gleichzeitigem Beitrag zur Entlastung der Umwelt.