StartseiteAktuellesNachrichtenNeue bibliometrische Studie über die Britisch-Chinesische Forschungskooperation

Neue bibliometrische Studie über die Britisch-Chinesische Forschungskooperation

In einer neuen bibliometrischen Studie der britischen Research Councils (RCUK) wird die Forschungskooperation zwischen Großbritannien und China im Zeitraum 1999-2008 untersucht. Die im Juni 2010 vorgestellte Studie schließt an eine Vorgängeruntersuchung für den Zeitraum 1997-2006 an.

Wesentliche Ergebnisse der neuen Studie sind unter anderem:

  • In allen wichtigen Forschungsfeldern nahm die Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und China im betrachteten Zeitraum stark zu. Die Zahl der britisch-chinesischen Kopublikationen verfünffachte sich fast, und dieser Zuwachs lag leicht über dem durchschnittlichen Zuwachs der internationalen Kopublikationen Chinas.

  • Großbritannien überholte Deutschland im Jahr 2005 und wurde zu Chinas drittgrößtem weltweiten und Chinas größtem europäischen Partner. Der Anteil britisch-chinesischer Kopublikationen an den gesamten Veröffentlichungen Großbritanniens wuchs im Zeitraum 1999-2008 von 0.6% auf 2.1% (Vergleich Deutschland: 0.7% auf 1.9%), und der Anteil chinesisch-britischer Kopublikationen an den gesamten Veröffentlichungen Chinas blieb trotz stark zunehmender chinesischer Publikationszahlen etwa konstant bei 1.8% (Vergleich Deutschland: Abnahme von 2.3% auf 1.6%).

  • Die USA überholten die EU im Jahr 2001 und veröffentlichten im Jahr 2008 ca. 50% mehr gemeinsame Publikationen mit chinesischen Wissenschaftlern als die Europäer.

  • Großbritannien holt zu Japan, dem zweitgrößten chinesischen Partner, auf.

  • Während Deutschland und Japan ihre Zusammenarbeit mit China langsamer als der weltweite Durchschnitt aufbauen, entwickeln sich Kanada und Australien in dieser Hinsicht sehr rasch und könnten Großbritannien in Kürze überholen.

  • Britisch-chinesische Kopublikationen erzielten höhere Zitationsraten als rein britische bzw. rein chinesische Veröffentlichungen.

  • Großbritannien hatte einen Anteil von 9.6% an allen internationalen chinesischen Kopublikationen im Analysezeitraum (Vergleich: USA 40.9%).

  • Viele der britisch-chinesischen Kopublikationen sind in Wirklichkeit multinationale Veröffentlichungen.

  • Gesundheitsforschung wird als ein Wachstumsfeld für bilaterale und multilaterale Kooperationen identifiziert. Auch Biowissenschaften werden als aussichtsreich angesehen, allerdings wird hier Deutschland als ein starker Wettbewerber eingeschätzt. Ein weiteres wichtiges Kooperationsfeld sind die Ingenieurwissenschaften, zumal China auf diesem Gebiet bereits zur Weltspitze zählt.
Quelle: RCUK Redaktion: von Rudolf Smolarczyk, HRK Länder / Organisationen: Deutschland Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Themen: Bildung und Hochschulen

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