Vor diesem thematischen Hintergrund besucht eine circa 30-köpfige Delegation niederländischer Wirtschafts- und Kommunalvertreter aus der Provinz Drenthe am Donnerstag, dem 11. Februar 2016, und am Freitag, dem 12. Februar 2016, das Gesundheitsland Mecklenburg-Vorpommern. Die niederländische Provinz Drenthe beabsichtigt, ein neues Gesundheitszentrum unter der Zielstellung „Hospital of the Future“ zu errichten. Dazu möchten sie Anregungen aus dem Gesundheitsland Mecklenburg-Vorpommern mitnehmen. Organisiert wird der Delegationsbesuch durch die BioCon Valley® GmbH.
Auf dem Programm stehen u. a. Besichtigungen der Universitätsmedizin Greifswald, der Medigreif Parkklinik in Greifswald und des Südstadtklinikums in Rostock. Angestrebt werden neue Kooperationen zwischen Klinken bzw. Unternehmen beider Länder, um sich gemeinsam besser auf die Herausforderungen des demografischen Wandels in Gesundheitswirtschaft und –wesen einstellen zu können.
Kooperative Beziehungen zwischen Mecklenburg-Vorpommern und dem Königreich der Niederlande im Bereich der Gesundheitswirtschaft existieren schon seit mehreren Jahren. Seit 2010 gibt es auf Initiative von Prof. Dr. Dr. h.c. (mult.) Horst Klinkmann einen intensiven und regelmäßigen Erfahrungsaustausch zwischen Klinken und Unternehmen beider Länder. Die Gründe hierfür liegen vor allem in den vielen Ähnlichkeiten zwischen dem nordöstlichen Bundesland und den niederländischen Provinzen Drenthe und Groningen z. B. hinsichtlich Größe, Bevölkerungsstruktur und -anzahl sowie der ökonomischen Struktur. Im Jahre 2013 waren die Niederlande Partnerland der 9. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft.
Als einer der größten Arbeitgeber in Deutschland ist die Gesundheitsbranche vom demographischen Wandel besonders betroffen. Die deutsche Bevölkerung schrumpft und altert. Beide Entwicklungen stellen die Arbeitgeber vor große Herausforderungen. Bis 2030 kommt es zu einem Rückgang um 3,5 Millionen Personen, die einer Arbeit nachgehen können, so dass sich der Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt spürbar verschärfen wird. Gleichzeitig steigt gesamtgesellschaftlich der Anteil der Erwerbspersonen mit 55+ von 14% im Jahr 2004 bis zum Jahr 2030 auf 23%. Darin spiegelt sich die Verschiebung der Altersstruktur der Mitarbeiter hin zu den älteren Altersgruppen. Das Angebot an Nachwuchskräften verringert sich und Krankenhäuser müssen ihre Leistungsfähigkeit mit älter werdenden Belegschaften sicherstellen.
Da immer mehr Menschen über 60 Jahre alt sind, wächst gleichzeitig die Zahl der stationären Fälle in Krankenhäusern. Damit verlängert sich auch die durchschnittliche Verweildauer der Patienten in der jeweiligen Einrichtung, weil sich alte Menschen von Operationen langsamer erholen. Bei vielen Älteren ist der Betreuungs- und Pflegeaufwand auch allgemein höher, beispielsweise aufgrund von Demenz oder eines schlechten Allgemeinzustandes. Motorisch eingeschränkte oder orientierungslose Patienten etwa müssen viel häufiger begleitet werden, wenn sie sich im Krankenhaus bewegen. Auch eine intensivere Kommunikation mit Angehörigen ist oft vonnöten.
Trotz dieser enormen Herausforderungen birgt der demografische Wandel auch wirtschaftliche Chancen. Ältere Menschen haben besondere Bedürfnisse und Ansprüche an ihre Lebensumwelt. Die Fragestellung nach den wirtschaftlichen Potenzialen für die Akteure der Gesundheitswirtschaft ist somit nur folgerichtig.
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