StartseiteAktuellesNachrichtenNorwegen und EU vereint im Bemühen um Vision 2020 des Europäischen Forschungsraums

Norwegen und EU vereint im Bemühen um Vision 2020 des Europäischen Forschungsraums

Die EU und Norwegen müssen ihre Anstrengungen verdoppeln und bestehende Hürden überwinden, um das Ziel des Europäischen Forschungsraumes (ERA) für das kommende Jahrzehnt zu erreichen, d.h. die Verbesserung der Mobilität für Forscher und die Verbreitung von Wissen und Technologien, so lautet das Fazit eines neuen Berichts des Norwegischen Forschungsrates.

Auf dem jüngsten EFR-Forum in Norwegen unterstrichen hochrangige Vertreter der Europäischen Kommission und des Norwegischen Forschungsrates die Bedeutung der sogenannten "Fünften Freiheit", die auf eine stärkere Zusammenarbeit und Mobilität der Forscher im gesamten EFR abzielt.

"Um die Freizügigkeit von Forschern und Wissen in Europa entsprechend der Zielsetzung bis 2020 zu erhöhen, muss die Verwirklichung des EFR energischer vorangetrieben werden, als es bislang der Fall war", so Anneli Pauli, stellvertretende Generaldirektorin der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission.

Sie lobte die Bemühungen und das Engagement Norwegens für den EFR, vor allem vor dem Hintergrund, dass Norwegen kein EU-Mitgliedstaat sei.

Arvid Hallén, Generaldirektor des Forschungsrates, bekräftigte diese Ansicht und betonte, dass Norwegen auf dem Gebiet der Forschung keinesfalls hinterherhinken wolle.

"Wir wollen nicht auf dem Bahnsteig warten, bis der Zug abgefahren ist. Mit [Norwegens] neuer Strategie der internationalen Zusammenarbeit verfolgen wir einen stärker proaktiv orientierten Ansatz", lautet sein Kommentar auf der Webseite des Forschungsrates.

Die in dem skandinavischen Land angestrebte "Internationalisierung der Forschung und Forschungspolitik" sieht ein stärkeres Engagement im EFR vor. Mit diesem starken Hebel sollen die für die Forschungsgemeinschaft und Gesellschaft vorrangigen Herausforderungen wie Umweltschutz, nachhaltige Energie, Nahrungsmittelsicherheit und -sicherung gelöst werden.

Wie der im Anschluss an das Forum veröffentlichte Bericht darlegt, hat der EFR wesentliche Auswirkungen auf verschiedene Arbeitsbereiche des Forschungsrates, angefangen bei Forschungs- und Finanzierungsprogrammen bis hin zur Aufstellung primärer Ziele für nationale Infrastrukturprojekte in Norwegen.

Allerdings kann die Entwicklung und Verwaltung derartiger Infrastrukturprojekte für ein einzelnes Land durchaus zu kostspielig und komplex werden. In Anbetracht dessen, dass "Norwegen ein so kleines Land ist, müsse man im Forschungsbereich mit anderen Ländern zusammenarbeiten", erklärte Kyrre Lekve, Staatssekretär des Bildungs- und Forschungsministeriums.

"Wir müssen unsere Forscher stärker für die Arbeit an ausländischen Einrichtungen motivieren, damit Norwegen von ihren internationalen Erfahrungen und Perspektiven profitieren kann", fügte er hinzu.

Hier spielt der EFR eine wichtige Rolle, denn er bietet attraktive, effektive und effiziente Forschungsvoraussetzungen und Investitionsmöglichkeiten in forschungs- und entwicklungsintensiven Branchen in Europa. Er schafft einen hohen Wertzuwachs, indem er den gesunden, europaweiten wissenschaftlichen Wettbewerb fördert und dafür das entsprechende Maß an Zusammenarbeit und Koordination bereitstellt.

Mit verschiedenen Initiativen will die Europäische Kommission den EFR beim Erreichen der Vision 2020 unterstützen. Diese Initiativen sind Teil des im Mai 2008 von der Europäischen Kommission und dem Rat der Europäischen Union eingeleiteten Ljubljana-Prozesses zur besseren Gestaltung des EFR.

Norwegen ist an vielen dieser gemeinsamen Aktivitäten beteiligt, u.a. an europäischen Forschungsinfrastrukturprogrammen, Programmen zur Verbesserung der Mobilität von Forschern (Mobilität und Laufbahnentwicklung), groß angelegten gesamteuropäischen Programmen und internationalen Forschungskooperationsprogrammen.

Das vom Forschungsrat und dem Bildungs- und Forschungsministerium Norwegens organisierte jährliche norwegische EFR-Forum ist darauf ausgelegt, Interessenvertreter und Entscheidungsträger über aktuelle Entwicklungen und Möglichkeiten im Europäischen Forschungsraum zu informieren.

Quelle: CORDIS Redaktion: Länder / Organisationen: EU Norwegen Themen: Förderung Innovation

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