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OECD Global Science Forum zu Gast in Berlin

Auf Einladung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hielt das OECD Global Science Forum seine 25. Sitzung in Berlin ab. Das Forum publiziert seit 1992 regelmäßig Studien zur Wissenschafts- und Forschungspolitik sowie Bestandsaufnahmen von größeren Wissenschaftsgebieten.

Delegierte aus 25 OECD-Mitgliedsländern kamen am 27. und 28. Oktober im Meistersaal am Potsdamer Platz in Berlin zusammen. Zusätzlich nahmen Vertreter aus Südafrika teil, das einen Beobachterstatus im Global Science Forum hat. Die Veranstaltung wurde durch den GSF-Vorsitzenden Professor Hiroshi Nagano und den Leiter der Unterabteilung "Internationale Zusammenarbeit in Bildung und Forschung" im BMBF, Maximilian Metzger, eröffnet. Professor Edgar Grande, Ludwig-Maximilians-Universität, hielt die GSF-Gastvorlesung zum Thema „Governance globaler Risken – Beiträge der Sozialwissenschaften“.

Ein wichtiges Ergebnis der Berliner Sitzung war die Annahme des Abschlussberichts zur Durchführung internationaler klinischer Studien. Das BMBF hatte diese Aktivität Ende 2009 angestoßen. Hintergrund ist, dass die weltweite Einführung verschiedener nationaler Regulierungen die Durchführung von internationalen klinischen Studien für akademische Institutionen zunehmend erschwert hatte.

Der Abschlussbericht wird in Kürze von der OECD veröffentlicht. Darin fordert die internationale Expertengruppe unter deutsch-spanischer Führung die Erleichterung und Harmonisierung nicht-kommerzieller klinischer Forschung, die Einführung abgestufter Risikoklassen bei klinischen Studien, eine besser abgestimmte Fortbildung des medizinischen Personals und eine verstärkte Einbindung von Patienteninteressen. Die Forderungen der Expertengruppe sollen im kommenden Jahr in entsprechende OECD-Empfehlungen überführt werden. Geplant ist eine Annahme der Empfehlungen durch das höchste Gremium der OECD, den Rat. Zwar entfalten Rats-Empfehlungen keine rechtlich bindende Wirkung für die OECD-Mitgliedsländer; sie reflektieren aber eine hochrangige politische Unterstützung und erleichtern damit die Umsetzung der Empfehlungen in den OECD-Mitgliedsländern.

Die Aktivität zur klinischen Forschung leistet einen Beitrag zur Umsetzung der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung. Die Bundesregierung hatte sich verpflichtet, das internationale forschungspolitische Engagement zur Bewältigung globaler Herausforderungen, beispielsweise im Bereich Gesundheit, zu verstärken.

Darüber hinaus beschloss das Global Science Forum in Berlin, dass die Arbeiten zur Zusammenarbeit zwischen Industrie- und Entwicklungsländern fortgesetzt werden, nachdem in diesem Jahr ein Bericht veröffentlicht worden war (siehe unten). Auf japanischen Vorschlag soll eine internationale Expertengruppe bis 2013 die Kooperation speziell im Bereich von Biodiversität und der Anpassung an den Klimawandel untersuchen. Andere künftige Projekte sollen den sozioökonomischen Nutzen naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung analysieren bzw. die Modellierung von natürlichen und vom Menschen verursachten globalen Risiken verbessern.

Das BMBF wird auch 2012 im Vorstand des Global Science Forum vertreten sein.

Quelle: IB des BMBF Redaktion: von Sonja Bugdahn, DLR Projektträger Länder / Organisationen: OECD Deutschland Südafrika Spanien Japan Themen: Lebenswissenschaften Innovation Umwelt u. Nachhaltigkeit Grundlagenforschung

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