„Grünes" Wachstum macht sowohl für Wirtschaft als auch für Umwelt Sinn. Allein bei den Naturressourcen ergeben sich durch Nachhaltigkeitsinvestitionen Chancen für Profite von mehreren Billionen bis 2050.
„Der Bericht zeigt, dass Umweltverträglichkeit und Wachstum zu kombinieren sind“, sagt der Generalsekretär Angel Gurria. „Mit den richtigen Politiken können wir Jobs schaffen, den Wohlstand erhöhen, unsere Umwelt schützen und unsere Lebensqualität verbessern. Alles zur gleichen Zeit.“
Strategien für umweltverträgliches Wachstum umfassen zwei Stränge: Unter dem ersten wird eine wirtschaftsfördernde Politik mit dem Erhalt von Naturkapital gekoppelt, unter anderem durch Regulierung, steuerliche Anreize und Innovation. Unter dem zweiten Strang wird Umweltverschmutzung verteuert und es werden Anreize gesetzt, Naturressourcen effizient zu nutzen.
Der Ersatz von Naturkapital durch Realkapital wird teuer: so kann der Einsatz von Reinigungstechniken für verschmutztes Wasser hohe Kosten nach sich ziehen, aber die Kosten des Nichthandelns können noch deutlich darüber hinausgehen. Nach dem OECD-Bericht ist umweltverträgliches Wachstum notwendig, um dem weiteren Verlust an Naturkapital entgegen zu wirken. Denn zukünftiges Wirtschaftswachstum kann durch damit verbundene Probleme wie Wasserknappheit, Umweltverschmutzung, Klimawandel und Verlust an Biodiversität geschmälert werden.
Die Erarbeitung der Strategie hatte der OECD-Ministerrat vor zwei Jahren in Auftrag gegeben. Dazu hat die OECD ein umfangreiches Set von Dokumenten vorgelegt, die allgemein zugänglich sind:
- der Synthesebericht "Towards Green Growth" (siehe unten);
- eine Zusammenfassung für Entscheidungsträger, die unter der Verantwortung des Generalsekretärs der OECD veröffentlicht wird (siehe unten);
- einen Bericht zu den Instrumenten, die die Politik nutzen kann (Tools for Delivering on Green Growth) sowie
- einen Bericht zu Indikatoren, mit denen man Fortschritte messen kann (Towards Green Growth – Monitoring Progress: OECD Indicators).
Im Vorfeld der Rio +20 Konferenz 2012 wird die OECD weiterhin nationale und globale Anstrengungen zu dem neuen Ansatz fördern. Umweltverträgliches Wachstum wird in die OECD-Arbeiten integriert, z.B. in nationale Reviews, Indikatoren und Arbeiten zur Entwicklungszusammenarbeit.
Künftige OECD-Arbeiten werden auch auf einer engeren Zusammenarbeit mit anderen internationalen Organisationen wie z.B. den UN-Organisationen, der Weltbank und dem Global Green Growth Institute GGGI basieren. Auf koreanische Initiative hin gegründet, strebt das GGGI internationale Partnerschaften zur Verwirklichung von umweltverträglichem Wachstum an.