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Österreich: Novelle des Universitätsgesetzes im Ministerrat beschlossen

Österreichischer Ministerrat beschließt Novelle des Universitätsgesetzes: Moderne Rahmenbedingungen verbessern Qualität an Universitäten - Durchlässigere Karrierewege, Verlängerung der Zugangsregelungen und klare Vorgaben für universitäre Gremien.

"Wir setzen das Regierungsprogramm im Wissenschaftsbereich konsequent um und schaffen moderne rechtliche Rahmenbedingungen. Mit dieser Novelle geben wir hochqualifiziertem Wissenschaftspersonal mehr Entfaltungsmöglichkeiten, stärken die Rolle der universitären Gremien und verbessern die Studienqualität", sagt Vizekanzler und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner anlässlich des heutigen Ministerratsbeschlusses der Novelle zum Universitätsgesetz (UG). Künftig können außerordentliche und assoziierte Professorinnen durch ein vereinfachtes Verfahren auf Basis internationaler Qualitätsstandards zu ordentlichen Professoren berufen werden. Damit werden längerfristig durchgängige Karrierewege bis zur Professur ermöglicht. Zudem erhalten mehr jüngere Wissenschaftler Mitsprache in der Professorenkurie. Grundsätzlich könnten rund 3.300 Personen von dieser Regelung profitieren (2.300 Universitätsdozent/innen, ca. 480 assoziierte Professor/innen sowie ca. 560 Assistenzprofessor/innen).

Die Auswahl und die Stellenfestlegung erfolgt durch den Rektor, unter Einbindung der Professoren, des Senats, des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen und der Studierenden. Neben der vereinfachten Professur werden auch bestehende Befristungsregelungen (Kettenverträge) präzisiert und flexibler gestaltet. "Wir schaffen durchgängige Karrieremöglichkeiten von der Assistenten- bis zur Professorenstelle und etablieren ein Tenure Track-Modell nach internationalem Vorbild. Wir wollen die Besten fördern und vor allem langfristig im System halten", so Mitterlehner. Die UG-Novelle schafft auch klare Vorgaben für universitäre Gremien. So wird es für ehemalige Rektoratsmitglieder künftig eine Cooling-Off-Phase für vier Jahre vor dem Wechsel in den Universitätsrat geben, zudem wird erstmals eine Vergütungsobergrenze für die Mitglieder dieses Gremiums eingeführt. Die Obergrenze wird durch Verordnung festgelegt, dabei wird auch die Größe, Budgetlage und Studierendenzahl der Universität berücksichtigt. "Diese Regelungen geben den Universitäten und ihren Gremien rechtliche Sicherheit, schaffen bessere Vergleichbarkeit und sichern eine angemessene Entlohnung der Tätigkeit", so Mitterlehner.

Langfristige Planungssicherheit bei Zugangsregelungen und Studien-, Eingangs- und Orientierungsphase

Mit der UG-Novelle werden auch die bestehenden Zugangsregelungen in den fünf besonders stark nachgefragten Studien (Architektur, Biologie, Informatik, Pharmazie, Wirtschaft) sowie den Medizinischen Studien (Human-, Zahn- und Veterinärmedizin) sowie Psychologie und Kommunikationswissenschaften bis zum Jahr 2021 verlängert. Erstmals werden alle zugangsgeregelten Studien sowie die Studien-, Eingangs- und Orientierungsphase (StEOP) einheitlich geregelt. "Die Weiterführung der Zugangsregelungen verbessert die Betreuungssituation in den Massenfächern und schafft langfristige Planungssicherheit für Studierende und Universitäten. Wir wollen die Studienströme besser auf die verfügbaren Fächer verteilen und einen offenen aber nicht beliebigen Studienzugang schaffen", so Mitterlehner.

Änderungen gibt es auch bei der StEOP, die künftig einen Umfang von 8 bis 20 ECTS-Punkten aufweisen muss. Gleichzeitig haben Studierende die Möglichkeit, Kurse vorzuziehen, um diese bereits vor Abschluss der StEOp zu absolvieren (je nach Curriculum bis zu 22 ECTS). Damit werden die entsprechenden Experten-Empfehlungen, unter anderem vom Wissenschaftsrat, dem Rechnungshof und dem IHS, umgesetzt. Zudem werden auch das  Einsichtsrecht in Beurteilungsunterlagen und die Auswertungsprotokolle von Aufnahmeverfahren ausgeweitet.

Quelle: Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft - Österreich Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Österreich Themen: Bildung und Hochschulen Strategie und Rahmenbedingungen

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