Die ausgewählten Projekte im „Inaugural Call for Proposals for Cooperation Groups of the OX|BER Centre for Advanced Studies 2020” verbinden nicht nur verschiedene Disziplinen miteinander, sondern auch Berlin und Oxford sowie die Grand Challenge Initiatives der BUA mit den strategischen Partnerschaften.
Das 2020 aus der Taufe gehobene OX|BER Centres for Advanced Studies (CAS) verbessert die Rahmenbedingungen der Oxford/Berlin Wissenschaftskooperation. Mit ihm etablieren die Partnerinnen ein international sichtbares Wissenschaftsnetzwerk und verbinden Ressourcen und Kapazitäten Oxfords und Berlins zum beiderseitigen Nutzen. Als Weiterentwicklung der Joint Seed Funding-Projekte aus den Jahren 2018 und 2019 zu größeren Formaten trägt es zur Schwerpunkt- und Kapazitätsbildung im Bereich der Grand Challenge Initiatives der BUA bei. Die erste Ausschreibung des CAS stand im thematischen Fokus der Grand Challenge Initiative Social Cohesion. Den geförderten Kooperationsgruppen wird dabei die Möglichkeit gegeben, ihre Projekte organisatorisch möglichst flexibel umzusetzen.
Die Kooperationsgruppen richten mit ihren Projekten einen jeweils ganz eigenen Blick auf wichtige Fragestellungen unserer Zeit und haben durch ihren teilweise sehr praxisorientierten Zugang einen direkten Effekt für die Gesellschaft, indem Sie beispielsweise Lösungsansätze zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen entwickeln. Bewerben konnten sich Projekte, die bereits durch ein OX|BER Seed Funding gefördert wurden. An den Forschungsvorhaben mussten mindestens eine Verbundpartnerin der Berlin University Alliance beteiligt sein sowie die University of Oxford. Die geförderten Projekte sind:
- „FAIRWORK Germany, Improving Working Conditions for Platform Workers in Germany“, von Prof. Dr. Jan Kratzer (Technische Universität Berlin) und Prof. Mark Graham (University of Oxford). Das Team befasst sich mit den Arbeitsbedingungen von Angestellten bei digitalen Plattformen. Sie untersuchen in diesem Zusammenhang Fragen und Herausforderungen für den sozialen Zusammenhalt. Die Forschenden wollen aktiv zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen beitragen, indem sie unter anderen Rankings von digitalen Plattformen einführt.
- „Transitions and Social Cohesion in Context of Multiple Crises“, von Prof. Dr. Sérgio Costa (Freie Universität Berlin) und Dr. Annette Idler (University of Oxford). Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen sozialen Zusammenhalt im Kontext multipler Krisen (politische Krisen, Notsituationen in Grenzgebieten und Covid-19-Pandemie) in Kolumbien und südamerikanischen Grenzgebieten. Dabei fragen sie unter anderem, wie institutionelle Transformationen von zeitgleich stattfindenden Prozessen und Krisen beeinflusst werden und welche Auswirkungen sie auf den sozialen Zusammenhalt von Gemeinschaften in Grenzgebieten haben. Das interdisziplinäre Projekt befindet sich an der Schnittstelle von Soziologie und Friedens- und Konfliktforschung.
- „Oxford-Berlin Initiative on Museums as Spaces of Social Cohesion and Conflict“, von Prof. Dr. Bénédicte Savoy (Technische Universität Berlin) und Prof. Dan Hicks (University of Oxford). Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich mit zentralen Bereichen des Themenkomplexes Social Cohesion. Sie fördern neue transnationale und interdisziplinäre Forschung zum Dialog über kulturelle Restitution. Dabei stellen sie Stimmen aus dem sogenannten Globalen Süden in den Vordergrund. Das Projekt fokussiert auf die besondere Bedeutung von Museen in den Dialogen um sozialen Zusammenhalt, sei es in der Forschung oder in seiner Rolle als zentrale sozio-politische Orte einer Wissensgesellschaft.