Beide Institutionen digitalisieren über einen Zeitraum von drei Jahren mittelalterliche Handschriften aus deutschen Klöstern. Einmalige, äußerst kostbare und sehr empfindliche Kulturdenkmäler im Alter von 500 bis zu 1.200 Jahren werden so durch hochwertige, hochauflösende Aufnahmen für Forschung und Öffentlichkeit weltweit barrierefrei zugänglich gemacht. Es handelt sich dabei um bedeutende Quellen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die das europäische Mittelalter, die Geschichte des Christentums, der Frömmigkeit und Bildung erforschen. Darüber hinaus können so die empfindlichen Originale in ihren alten Holzdeckeln und Ledereinbänden künftig geschont werden. Der Beitrag der Herzog August Bibliothek umfasst 200 Handschriften mit rund 100.000 Seiten. Während in Oxford vor allem Handschriften aus Würzburg und Mainz digitalisiert werden, konzentriert sich die Arbeit in Wolfenbüttel auf Stücke aus niedersächsischen Klöstern.
Das Gemeinschaftsprojekt startete bereits im Herbst 2018 mit der Entwicklung eines Arbeitsablaufs für die hochauflösende Digitalisierung, der die behutsame Handhabung der äußerst sensiblen Handschriften gewährleistet. Für das Projekt wurde aus Mitteln der Polonsky Foundation eine neue Kamera, neue Software sowie eine buchschonende Kamerastation installiert.
Zum Auftakt fand am 19. März 2019 an der Bodleian Library in Oxford ein Symposion mit Beiträgen über Manuskripte aus dem deutschsprachigen Raum, Digitalisierung, Restaurierung und weitere Aspekte des Projektes statt.