Insbesondere das Projekt ERA-CAN+, das im Oktober 2013 anlief, will eventuelle Kooperationsmöglichkeiten im Rahmen von Horizont 2020, dem Achten Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der EU, ermitteln. Durch die Schaffung globaler Forschungsnetzwerke können Forscher mit den besten Kollegen auf ihrem Gebiet zusammenarbeiten, ihre Ressourcen effizienter nutzen und vor allem die finalen Auswirkungen ihrer Projekte verstärken.
Die Anzahl kanadischer Teilnehmer an Projekten europäischer Rahmenprogramme ist in den vergangenen Jahren ständig gestiegen. Am RP7 (2007-2013) beteiligten sich insgesamt 228 kanadische Forscher und Forschungseinrichtungen und wirkten an 187 Projekten mit. Das ist mehr als die Hälfte der 97 Kanadier, die am RP6 (2002-2006) teilgenommen haben.
"Kanada ist in vielen Bereichen ein wichtiger Partner der Europäischen Union und unsere Partnerschaft in Forschung und Innovation ist besonders stark", sagte Marie-Anne Coninsx, Botschafterin der Europäischen Union in Kanada, kürzlich. "ERA-Can+ wird einen Beitrag zur Vertiefung der bereits guten Beziehungen leisten. Diese gemeinsame Initiative wird insbesondere die Zusammenarbeit auf dem neuen Schwerpunktgebiet der Polar- und Meeresforschung weiter ausbauen."
Das Projekt wird die Zusammenarbeit in Wissenschaft, Technologie und Innovation zwischen Kanada und der EU durch politische Dialoge, Forschungsaustausch und den Informationsaustausch über Finanzierungsmöglichkeiten fördern. Einige dieser Sitzungen werden per Videokonferenz durchgeführt. Forschungsorganisationen und Universitäten sind aufgefordert, Informationssitzungen auszurichten.
ERA-CAN+ wird außerdem eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung für Forschungs- und Innovationsmöglichkeiten spielen. Viele Forscher sind sich einfach nicht der Möglichkeiten bewusst, die für grenzüberschreitende Zusammenarbeit existieren. Das Projekt wird außerdem versuchen, Wissenschaftler und Forscher dabei zu unterstützen, dass der Übergang vom Labor auf den Markt gelingt. Die Kommerzialisierung der Forschungsergebnisse ist und bleibt auch weiterhin eine Schwäche der europäischen Forschung, der Horizont 2020 entgegenwirken soll.
Zu dem Konsortium gehören sieben führende Gesellschaften und Organisationen für Forschung, Innovation und politische Grundsatzdiskussionen aus Kanada und Europa. Die kanadischen Partner sind die Association of Universities and Colleges of Canada, das Department of Foreign Affairs, Trade and Development und das Public Policy Forum.
Die europäischen Partner sind die Agenzia per la Promozione della Ricerca Europea in Italien, das Centre National de la Recherche Scientifique in Frankreich, der Projektträger im DLR in Deutschland und das Zentrum für Soziale Innovation in Österreich. Der italienische Partner wird das Projekt koordinieren.
Die ERA-CAN-Initiative soll mit dem Start von Horizont 2020 zusammenfallen und basiert auf zwei vorangegangenen ERA-CAN-Projekten, die deutlichen Einfluss auf die Ausweitung der kanadisch-europäischen Forschungszusammenarbeit hatten. Mit einem erwarteten Budget von mehr als 70 Mrd. EUR bis 2020 will das Programm mit Hilfe von Wissenschaft und Technologie innovationsbasiertes Wirtschaftswachstum fördern.
Die Initiative fällt mit dem jüngsten Abschluss eines umfassenden Wirtschafts- und Handelsabkommens zwischen Kanada und der EU (Canada-EU Comprehensive Economic Trade Agreement) zusammen.
Weitere Informationen:
ERA-CAN+: http://www.era-can.ca/
Projektdatenblatt: http://cordis.europa.eu/projects/rcn/109880_de.html