Seit 1991 vergeben die Studienstiftung und die Haniel Stiftung hochdotierte Stipendien an Nachwuchskräfte für ein wirtschaftsbezogenes Aufbaustudium im Ausland. Der Erfolg der langjährigen Zusammenarbeit wurde nun bestätigt: Die Haniel Stiftung hat die Mittel für das Programm für weitere fünf Jahre zugesagt.
„Internationale Erfahrungen sind in der globalisierten Arbeitswelt von heute unabdingbar“, sagt Dr. Annette Julius, Generalsekretärin der Studienstiftung des deutschen Volkes. „Wir freuen uns daher, dass wir die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Haniel Stiftung fortsetzen und hochqualifizierte Studierende auch bei aufwendigen Studienvorhaben im Ausland unterstützen können.“ Insgesamt 221 Bewerber aus unterschiedlichen Fachrichtungen hatten ihre Unterlagen eingereicht, nach einer Vorauswahl im Dezember 2012 wurden vierzig Kandidatinnen und Kandidaten zu einem zweitägigen Auswahlseminar eingeladen. Fünf konnten die Kommission mit ihren Vorhaben und ihrer Persönlichkeit überzeugen. Sie alle wurden bereits vorher durch die Studienstiftung gefördert.
„Das starke Bewerberfeld bestätigt – das Haniel-Stipendienprogramm ist hochattraktiv.“ sagt Dr. Rupert Antes, Geschäftsführer der Haniel Stiftung. „Die Kombination aus einem der höchst dotierten Stipendien in Deutschland mit einem mehrmonatigen Praktikum in einem Wirtschaftsunternehmen hat sich bewährt.“ Den neuen Stipendiaten stehen nicht nur die Netzwerke beider Kooperationspartner offen, sondern auch das gesamte Bildungsprogramm der Studienstiftung mit Sommerakademien und Auslandstreffen. Zudem lädt die Haniel Stiftung zu einem jährlichen Stipendiatentreffen sowie einem Alumni-Treffen ein, bei dem Erfahrungsaustausch und Netzwerkbildung im Mittelpunkt stehen.
Das Haniel-Stipendium umfasst eine monatliche Förderung in Höhe von 1.000 Euro bei Aufenthalten innerhalb Europas sowie 1.500 Euro für Projekte in Großbritannien und in außereuropäischen Ländern. Zusätzlich werden ein Zuschuss zu den Studiengebühren von bis zu 15.000 Euro sowie Reisekosten und ein Startgeld gewährt. Gefördert werden Vorhaben zwischen zwölf und 22 Monaten. Jährlicher Bewerbungsschluss ist der 15. November.
Neue Stipendiaten im 23. Jahrgang des Haniel-Stipendienprogramms der Studienstiftung des deutschen Volkes:
Sophia Ding (23) engagierte sich während ihres Studiums im Fach Philosophy & Economics an der Universität Bayreuth als Jahrgangssprecherin und im Studierendenparlament. Mit dem zweijährigen Masterprogramm International Economics am Graduate Institute of International and Development Studies in Genf möchte sie ihre Kenntnisse der Volkswirtschaftslehre vertiefen.
Matvej Golyshev (28) war nach seinem Bachelor im Fach Business Administration an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin einige Jahre für eine Unternehmensberatung tätig. Das Stipendium nutzt er für einen Master of Business Administration an der Rotterdam School of Management. Im Anschluss daran geht Golyshev als Volunteer Consultant nach Mosambik.
Julia Heckmann (25) legte schon während ihres Bachelor-Studiums im Fach Internationale Beziehungen an der Technischen Universität Dresden einen Schwerpunkt auf umweltökonomische Fragestellungen. Diese vertieft sie im Masterstudium im Fach International Relations and Economics an der Johns Hopkins University in Bologna. Mit dem Schwerpunkt der globalen Energiepolitik und der erneuerbaren Energien setzt sie ihr Masterstudium nun in Washington D.C. fort. Neben dem Studium engagiert sie sich in der Hochschulgruppe Energy and Climate Club.
Lu Liu (24) absolvierte ihr Bachelorstudium im Fach International Economics in Tübingen und Shanghai. Sie gehörte zu den Gründern der Rethinking Economics-Initiative, die 2012 unterstützt von der Studienstiftung und dem Institute for New Economic Thinking eine internationale Konferenz in Tübingen ausrichteten. Als Stipendiatin des von der Studienstiftung des deutschen Volkes und vom DAAD getragenen Carlo Schmid-Programms für Praktika in Internationalen Organisationen war sie bei der International Finance Corporation im Senegal tätig. Der Frage einer Neuausrichtung des internationalen Finanzsystems wird sie sich im folgenden Studienjahr mit dem Master in Financial Economics in Oxford widmen.
Jakob Thomä (23) studierte Türkisch und Volkswirtschaftslehre an der School of Oriental and African Studies in London und in Istanbul. Sein Masterstudium im Fach Nachhaltige Entwicklung und Internationale Beziehungen absolviert er aktuell am Institut d'Études Politiques in Paris. Praktische Erfahrungen für die internationale Arbeitswelt sammelte er auch als Generalsekretär von zwei Model United Nations-Konferenzen. Seinen Master wird er an der Peking Universität abschließen. Anschließend plant er im Energiesektor tätig zu werden.