Das internationale Projekt wird seit 2002 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Seit 2014 engagiert sich die John Templeton Foundation (USA) als weitere Drittmittelgeberin. Die neue Förderphase des Forschungsprojekts zu religiöser Entwicklung startet Anfang Januar 2022 und läuft bis Herbst 2024. Die John Templeton Foundation (USA) fördert die Kooperation mit rund 850.000 Euro, die Deutsche Forschungsgemeinschaft gibt rund 350.000 Euro.
Die Forschenden unterscheiden in ihren Untersuchungen Stile, die anzeigen, wie Glaube, Spiritualität und Weltanschauung das eigene Leben prägen. In einer neuen Längsschnittstudie weisen die Forschenden erstmals nach, dass und wie sich diese Stile über die Lebensspanne von Erwachsenen tatsächlich wandeln. Sie ermittelten zudem Faktoren, mit denen sich diese Entwicklung vorhersagen lässt. Ein neuer Fokus des Projekts wird sein, wie sich religiös-weltanschauliche Entwicklung darauf auswirkt, wie sich das Gottesbild beziehungsweise die Vorstellung von Transzendenz verändert. In einem zweiten Fokus geht das Projekt der Frage nach, inwiefern religiös-weltanschauliche Entwicklung hilft, Vorurteile und Xenophobie zu verringern und somit zu gesellschaftlichem Zusammenhalt beitragen kann.
Als Methoden nutzen die Forschenden Onlinefragebögen und Leitfadeninterviews. Mit ihren Erhebungen schaffen sie eine umfassende Datenbasis, um zu analysieren, wie sich Glaube entwickelt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben mehrere tausend Studienteilnehmende den Fragebogen beantwortet. In der neuen Projektphase soll die Gruppe der Interviewten um mehrere Hundert Personen erweitert werden, die jeweils zur Hälfte aus Deutschland und den USA kommen. In dem Projekt arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Psychologie, Theologie, Soziologie und Linguistik.
Zum Nachlesen
- Universität Bielefeld (23.12.21): Langzeitprojekt belegt: Religiöse Stile wandeln sich im Erwachsenenalter