Gefördert durch ein Twinning-Projekt der Europäischen Union werden die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und die Masaryk-Universität, die zweitgrößte Universität in der Tschechischen Republik, eng in der Forschung zur Ribonukleinsäure (RNA) kooperieren.
Die RNA hat eine zentrale Bedeutung für die Funktionsweise menschlicher Zellen, da sie die in der DNA (Desoxyribonukleinsäure) gespeicherte genetische Information in Proteine umsetzt. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Subtypen des Biomoleküls entdeckt. Das Wissen über sogenannte kurze RNAs spielt inzwischen eine wichtige Rolle bei der Behandlung vieler Krankheiten.
Das Projekt ist auf eine Dauer von drei Jahren angelegt, wird im Januar 2021 beginnen und mit insgesamt einer Million Euro von der EU gefördert. Auch das auf dem Gutenberg-Campus ansässige Institut für Molekulare Biologie (IMB), das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) mit Hauptsitz in Heidelberg und die University of Edinburgh werden beteiligt sein. Ziel von Twinning-Projekten ist es, aufstrebende Forschungseinrichtungen in den sogenannten EU-13-Staaten, die der Europäischen Union seit 2004 beigetreten sind, durch die Kooperation mit mindestens zwei im jeweiligen Forschungsbereich international führenden Institutionen zu stärken. In diesem Fall soll das Central European Institute of Technology (CEITEC) der Masaryk-Universität beim Aufbau eines Spitzenclusters in der RNA-Forschung unterstützt werden.
Wesentlicher Teil des Projekts soll es sein, dass Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler von der Masaryk-Universität während oder nach ihrer Promotion einen Teil ihrer Ausbildung an der JGU absolvieren.