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Rohstoffboom in der Mongolei?

Während ihrer vier-tägigen Reise nach Asien besucht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch die Mongolei. Bei politischen Gesprächen in der Hauptstadt Ulan Bator möchte die Kanzlerin ein Rohstoffabkommen zwischen Deutschland und der Mongolei vorschlagen. Das Land hat die begehrten Seltenen Erden und großes Kohlevorkommen. Nichtstaatliche Organisationen (NGOs) warnten vor den ökologischen und sozialen Folgen eines möglichen Rohstoffbooms.

Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen betrachten die Situation eher skeptisch. "Die Ausbeutung der Kohlevorkommen von Tavan Tolgoi wird den Wasserhaushalt im fragilen Ökosystem der Wüste Gobi massiv beeinträchtigen. Dies wird schwere Auswirkungen sowohl auf die in der Region lebenden Hirten als auch auf die Natur haben. Aber diese Probleme gehen im Rohstoffrausch unter. Deswegen halten wir Besuche hochrangiger Politiker, die vor allem versuchen, gute Deals für ihre Unternehmen herauszuschlagen, für hochgradig unethisch", erklärte Sukhgerel Dugersuren von der mongolischen Umwelt- und Menschenrechtsorganisation "OT Watch".

Im Juni 2011 fand ein Besuch des osteuropäischen Umweltnetzwerks CEE Bankwatch Network und der deutschen Umweltorganisation urgewald in der Kohleabbauregion in der Wüste Gobi statt. Die Bergbausiedlung Tsogttsetsii wurde besucht, die in wenigen Jahren ihre Einwohnerzahl verdoppelte - die Folge wäre das Sprengen der Kapazitäten von Schule und Krankenhaus. Derzeit, bekommt die Gemeinde nicht genügend finanzielle Mittel aus den Bergbauabgaben, um ihre Infrastruktur anzupassen, weil ein großer Teil der Einnahmen in die Hauptstadt fließen.

Quelle: http://www.epo.de/ Redaktion: Länder / Organisationen: Deutschland Mongolei Themen: Netzwerke Ethik, Recht, Gesellschaft Innovation Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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