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RWE Innogy, Stadtwerke München und Siemens bauen Offshore-Windpark Gwynt y Môr

RWE Innogy, die Stadtwerke München (SWM) und Siemens haben ein Joint Venture zum Bau des Offshore-Windparks „Gwynt y Môr“ (walisisch: Wind im Meer) gegründet. RWE Innogy wird 60 Prozent an diesem Gemeinschaftsunternehmen halten, die Stadtwerke München 30 Prozent und Siemens 10 Prozent. Die Investitionssumme liegt bei über zwei Milliarden Euro, inklusive der Netzanbindung zur Küste. Sie wird entsprechend unter den Partnern aufgeteilt. „Gwynt y Môr“ soll mit einer installierten Leistung von 576 Megawatt (MW) in der sogenannten Liverpool Bay rund 18 Kilometer vor der Küste von Nordwales entstehen. Bereits Ende 2011 soll mit der Errichtung der ersten Fundamente für die insgesamt 160 Windenergieanlagen begonnen werden. Der Windpark mit einer Fläche von 79 Quadratkilometern hat bereits alle erforderlichen Genehmigungen erhalten. Siemens wird die Windturbinen liefern, installieren und warten sowie für die Netzanbindung sorgen.

Prof. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung von RWE Innogy: „Wir sind 2008 angetreten, um RWE grüner zu machen. Gwynt y Môr wird mit seinen knapp 580 Megawatt und jährlich rund 1,7 Millionen Tonnen CO2-Vermeidung1) maßgeblich dazu beitragen. Es handelt sich um den fünften Offshore-Windpark, den RWE nicht nur entwickelt, sondern auch baut – eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.“ Hans Bünting, CFO von RWE Innogy ergänzt: „RWE Innogy steht Partnerschaften zur Realisierung von Projekten im Bereich Erneuerbarer sehr offen gegenüber. Green Gecco, unser Gemeinschaftsunternehmen mit 26 Stadtwerken, ist nur ein Beispiel dafür. Wir sind stolz, dass es uns nun auch bei Gwynt y Môr gelungen ist, mit SWM und Siemens starke Partner zu gewinnen, mit denen uns langjährige, gute Geschäftsbeziehungen verbinden. Wir  freuen uns schon auf die weitere Zusammenarbeit.“

Bereits 2013 soll der Windpark in einer ersten Ausbaustufe Strom erzeugen. Die Fertigstellung ist für 2014 vorgesehen. Ab dann wird er voraussichtlich rund 1.950 Gigawattstunden Strom im Jahr erzeugen und damit umgerechnet rund 400.000 britische Haushalte2) versorgen können. Der Standort ist sehr gut geeignet: Die Liverpool Bay in Nordwales zeichnet sich durch vergleichsweise geringe Wassertiefen und sehr hohe Windgeschwindigkeiten aus.

Dr. Kurt Mühlhäuser, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung: "Die SWM haben ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2015 wollen wir soviel Ökostrom in eigenen Anlagen erzeugen, dass damit alle rund 800.000 Münchner Privathaushalte versorgt werden könnten. Bis 2025 wollen wir sogar den gesamten Münchner Strombedarf decken können und damit weltweit die erste Millionenstadt sein, die dieses ehrgeizige Ziel schafft. Bei unserer Ausbauoffensive Erneuerbare Energien, in die wir rund neun Milliarden Euro investieren, engagieren wir uns lokal, regional und europaweit. Der Windpark vor der walisischen Küste bringt uns jetzt unserem Ausbauziel einen Riesenschritt näher. Mit unserem Anteil und den bisher angestoßenen sowie realisierten Projekten können wir unsere Ökostrom-Erzeugung innerhalb von zwei Jahren von anfangs 350 Millionen Kilowattstunden pro Jahr auf dann rund 1.800 Millionen Kilowattstunden erhöhen. Damit könnten bereits über 700.000 Münchner Haushalte versorgt werden. Wir sind daher zuversichtlich, unser Etappenziel für 2015 deutlich früher erreichen zu können. Um so erfolgreich zu sein, braucht man verlässliche und starke Partner. Diese haben wir in RWE Innogy, mit denen wir bereits beim Solarkraftwerk Andasol 3 in Südspanien zusammenarbeiten, und in Siemens gefunden.“

Siemens liefert Windturbinen und sorgt für Netzanbindung sowie Wartung des Parks

Siemens Energy wird bei dem Projekt nicht nur mit der Lieferung, Aufstellung und Wartung der Windturbinen beauftragt, sondern wird auch für die elektrische Anbindung des Windparks Gwynt y Môr ans Festland sorgen. Das Auftragsvolumen für Siemens beläuft sich auf rund 1,2 Milliarden Euro. “Die Offshore-Windkraft stellt einen enormen Wachstumsmarkt dar. Siemens hat sich früh in diesem Bereich engagiert und kann somit auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken. Wir freuen uns, dass auch bei diesem großen Projekt unsere bewährten Windenergieanlagen zum Einsatz kommen. Die Zusam­menarbeit mit RWE bei der Realisierung von mittlerweile drei Offshore-Windparks in Großbri­tannien ist ein klares Signal, dass beide Unternehmen den Ausbau der Windenergienutzung auf dem Meer vorantreiben“, sagte Wolfgang Dehen, CEO des Siemens-Sektors Energy und Mitglied des Vorstands der Siemens AG.

Siemens wird für das Projekt Gwynt y Môr 160 Windenergieanlagen mit einer Leistung von je 3,6 Megawatt liefern und aufstellen und den Netzanschluss der Windturbinen übernehmen, was die Lieferung von zwei schlüsselfertigen Offshore-Umspannplattformen beinhaltet. Mittels Hochspannungsseekabeln wird der Strom bis zum walisischen Ort St. Asaph transportiert, von wo aus die Verteilung ins Inland erfolgt. Für fünf Jahre, mit einer Option über eine Verlängerung um weitere sieben Jahre, wird Siemens zudem die Wartung des Windparks übernehmen.

Weiteres Konstruktionsschiff im Bau

Für den Bau von „Gwynt y Môr“ lässt RWE Innogy ein weiteres Offshore-Konstruktionsschiff bei der koreanischen Werft Daewoo bauen. Ein erstes dieser weltweit größten Offshore-Konstruktionsschiffe hatte das Unternehmen bereits Ende des letzten Jahres für die Errichtung des deutschen Offshore-Windparks Nordsee Ost in Auftrag geben. Der Auftragswert je Schiff liegt bei rund 100 Millionen Euro. Ende 2011 wird das neue Konstruktionsschiff erwartet. Dort sollen die Fundamente und Windkraftanlagen vormontiert und auf die Baustelle auf See transportiert werden.

Technische Details des Windparks Gwynt y Môr:

  • Über zwei Milliarden Euro Investitionssumme
  • 160 Windenergieanlagen Siemens SWT-3.6-107
    - Je 3,6 Megawatt Leistung
    - Verstellbarer Dreiblattrotor mit 107 m Durchmesser
    - Blattlänge 52 m
    - Rotorgewicht 95 t, Gondelgewicht 125 t
  • 576 Megawatt Gesamtleistung - entspricht etwa der halben Leistung eines Kernkraftwerks
  • 1.950 Gigawattstunden Stromerzeugung jährlich - ausreichend für 400.000 Haushalte
  • 79 Quadratkilometer Fläche
  • Wassertiefe zwischen 15 m und 30 m bei 9 m Tidenhub
  • Jährliche CO2-Vermeidung von 1,7 Mio. t - entspricht dem CO2-Ausstoß von 500.000 Pkw mit einer Jahresfahrleistung von 20.000 km (bei 170g CO2/km)
  • zwei Siemens-Offshore-Umspannplattformen
    - mit je zwei Transformatoren à 160 MVA Leistung
    - heben die Spannung von 33 Kilovolt (kV) zur Übertragung auf 132 kV
  • Transport nach St. Asaph via Hochspannungsseekabel
    - 20 km im Meer
    - 13 km an Land
  • Siemens-OFTO(Offshore Transmission Owner)-Schaltanlage in St. Asaph
    - zwei Siemens SVC-Plus-Systeme zur Netzstabilisierung (+/- 50 MVAr)
    - mit drei 132/400kV-Tranformatoren je 320 MVA Leistung
    - mit gasisolierter Hochspannungs-Schaltanlagentechnik (11 Schaltfelder)


1) Im Vergleich zur Stromerzeugung aus konventionellen Kohlekraftwerken.
2) Die Angaben für den Haushaltsstrombedarf basieren auf einem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 4.700 kWh je Haushalt in UK.

RWE Innogy (Offshore-Projekte)

RWE Innogy betreibt die Windparks North Hoyle (60 MW) und Rhyl Flats (90 MW) vor der walisischen Küste. Ein weiteres Großprojekt, der Offshore Windpark Atlantic Array mit einer geplanten installierten Leistung von 1.500 MW, befindet sich im Bristolkanal vor der Südküste von Wales in der Entwicklung. Darüber hinaus ist RWE Innogy derzeit am Bau des 500 MW Windparks Greater Gabbard vor der Südostküste Englands beteiligt. Zudem entwickelt das Unternehmen Triton Knoll (1.200 MW) und gemeinsam mit dem Forewind-Konsortium Dogger Bank (ca. 9.000 MW) vor der Ostküste Englands. Auch vor der kontinentaleuropäischen Küste treibt RWE Innogy das Offshore-Windgeschäft voran. In der deutschen Nordsee plant das Unternehmen für 2011 den Bau des Windparks Nordsee Ost (295 MW) und entwickelt dort mit Innogy Nordsee 1 (rund 1.000 MW) einen weiteres Großprojekt. In Belgien ist RWE Innogy größter Anteilseigner am Windpark Thornton Bank, der in seiner ersten Ausbaustufe (30 MW) bereits im kommerziellen Betrieb ist. Weitere Informationen unter: www.rweinnogy.de

Stadtwerke München
Die Stadtwerke München (SWM) zählen zu den größten Energie- und Infrastrukturunternehmen Deutschlands. Über eine Million Privathaushalte, Gewerbe- und Geschäftskunden profitieren täglich von den SWM Dienstleistungen und Angeboten. Seit Jahrzehnten stehen die SWM für eine sichere und ressourcenschonende Versorgung der bayerischen Metropole mit Energie (Strom, Erdgas, Fernwärme). Vorbildcharakter für andere Kommunen haben u.a. die SWM Ausbauoffensive Erneuerbare Energien und die Offensive für die umweltfreundliche Fernwärme. Darüber hinaus versorgen die SWM die Millionenstadt mit quellfrischem Trinkwasser aus dem bayerischen Voralpenland – eines der besten Europas – und betreiben mit 18 Hallen- und Freibädern eine der modernsten Bäderlandschaften in Deutschland. Die Verkehrstochter MVG ist verantwortlich für U-Bahn, Bus und Tram und damit ein wesentlicher Pfeiler im Münchner ÖPNV. Der SWM Konzern beschäftigt rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2009 lag der Konzernumsatz bei rund 4,9 Milliarden Euro. Weitere Informationen unter: www.swm.de

Siemens Energy
Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie für die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2009 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von rund 25,8 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von rund 30 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug 3,3 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2009 über 85.100 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter: www.siemens.de/energy.

Kontakt
Torsten Wolf
Energy Sector
Siemens AG
Freyeslebenstr. 1
91058 Erlangen

Quelle: RWE Innogy, Stadtwerke München und Siemens Redaktion: Länder / Organisationen: Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Themen: Energie Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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