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Saclay-Campus bei Paris: Verbund der Ingenieurhochschulen nennt sich „Institut Polytechnique de Paris“

Berichterstattung weltweit

Der 2018 gegründete Verbund aus fünf Ingenieurhochschulen auf dem Saclay-Plateau wird „Institut Polytechnique de Paris“ heißen und soll zu einer international bekannten Einrichtung werden.

Im Oktober 2018 hatten die renommierte Ingenieurhochschule École polytechnique zusammen mit den vier anderen Ingenieurhochschulen des Saclay-Campus im Südwesten von Paris (ENSTA ParisTech, Ensae ParisTech, Telecom Paris Tech und Telecom Sud Paris) bekannt gegeben, dass sie einen Verbund gründen. Der vorläufige Name lautete „New Uni“. Wie die Verteidigungsministerin Florence Parly und die Staatssekretärin im Wirtschafts- und Finanzministerium Agnès Pannier-Runacher nun bekannt gaben, wird die neue Struktur „Institut Polytechnique de Paris“ (IP Paris) heißen.

Der Präsident der École polytechnique Éric Labaye erläuterte dem Onlinemagazin Educpros.fr, man habe sich für diesen Namen entschieden, um mit „Institut“ auf bekannte Einrichtungen wie das US-amerikanische MIT (Massachusetts Institute of Technology) zu verweisen und mit „Polytechnique“ auf die Transdisziplinarität. Mit „Paris“ möchte man für internationale Sichtbarkeit sorgen. „In fünf bis zehn Jahren soll ein weltweit erfolgreicher Hochschul- und Forschungschampion entstehen, vergleichbar mit den international bedeutendsten Instituten.“, erklärte Parly. Sowohl die École polytechnique als auch die ENSTA ParisTech unterstehen dem Verteidigungsministerium, die anderen drei Hochschulen dem Wirtschafts- und Finanzministerium.

In fünf Jahren soll das IP Paris 30 Forschungsinstitute, tausend Promovierende und 10.000 Studierende (aktuell 7.300) umfassen. Alle fünf Hochschulen behalten hierbei ihr eigenes Ingenieurdiplom bei. Geplant sind jedoch ein gemeinsamer Master, eine gemeinsame Doktorandenausbildung und Kooperationen mit anderen Hochschulen. Wie Pannier-Runacher mitteilte, insbesondere mit der ebenfalls renommierten Business School HEC Paris (École des hautes études commerciales Paris), die auch in Saclay sitzt und zum Hochschul- und Forschungsverbund „Université Paris-Saclay“ gehört.

In der „Université Paris-Saclay“ waren ursprünglich alle Hochschul- und Forschungseinrichtungen des Standorts organisiert. Sie sollten nach dem Willen der Regierung zu einer Volluniversität von Weltniveau zusammen wachsen, die etwa 15 Prozent des französischen Forschungspotentials vereint hätte. Die Partner konnten sich jedoch nicht über die Form der neuen Struktur einigen. Insbesondere die École Polytechnique wollte ihre Eigenständigkeit und Sichtbarkeit wahren. Im Oktober 2017 gab Staatspräsident Emmanuel Macron dann bekannt, dass die fünf beteiligten Ingenieurhochschulen einen eigenen Verbund gründen. Die verbleibenden Einrichtungen, zu denen neben der HEC Paris auch die international erfolgreiche Universität Paris-Sud und Forschungseinrichtungen wie das Nationale Zentrum für Wissenschaftliche Forschung CNRS gehören, sind weiterhin in der „Université Paris-Saclay“ organisiert. Diese wird im Rahmen der französischen Exzellenzinitiative gefördert. Seit 2010 hat der französische Staat mehr als 5,3 Milliarden Euro in das Projekt investiert.

Offizieller Start des IP Paris ist das kommende Wintersemester. Weiterhin offen ist der Rechtsstatus der neuen Struktur, dieser soll allerdings im Frühjahr entschieden werden.

Zum Nachlesen (Französisch)

Quelle: Educpros.fr Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Infrastruktur

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