Die Versorgungsforschung in der Schweiz wurde in den letzten fünf Jahren von einer privaten Stiftung im Rahmen eines Förderprogramms der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) unterstützt. Ab diesem Jahr wird das NFP 74 die Finanzierung der Versorgungsforschung in der Schweiz fortführen und den Aufbau einer international vernetzten Forschergemeinschaft fördern.
Ein wichtiges Ziel des NFP 74 ist es, die Überversorgung von Patientinnen und Patienten zu verringern. Dazu gehören die Verabreichung von zu vielen oder ungeeigneten Medikamenten oder die Durchführung von medizinisch nicht zwingend notwendigen Operationen. Das NFP 74 fokussiert auch auf die Unterversorgung einzelner Bevölkerungsgruppen.
Die Projekte des NFP 74 sollen zudem dazu beitragen, neue Modelle der Behandlung und Betreuung chronisch kranker Menschen zu entwickeln. Untersucht werden im NFP darum einerseits die Schnittstellen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung sowie bei der Pflege kranker Menschen zu Hause. Andererseits wird die Zusammenarbeit zwischen den Fachpersonen mit unterschiedlichen Gesundheitsberufen erforscht. Außerdem tragen die Projekte des NFP 74 dazu bei, die Datenlage im Versorgungsbereich zu verbessern. Dies ist notwendig, um die Kontinuität der Behandlung auch bei Übergängen sicherzustellen.
Das NFP 74 verfügt über ein Budget von 20 Millionen Franken. Der SNF hat bisher 29 Projekte von insgesamt 173 eingegangenen Vorschlägen bewilligt. Die Projekte starten ab 2017 schweizweit an zehn Forschungsinstitutionen (kantonale Universitäten, Fachhochschulen und andere). Erste Forschungsresultate sind ab 2020 zu erwarteten. Die Veröffentlichung der Programmsynthese ist für 2022 geplant.
Kontakt
Dr. Kathrin Peter
Programm-Managerin NFP 74
Schweizerischer Nationalfonds
Wildhainweg 3
3001 Bern
Tel: +41 31 308 21 85
E-Mail: kathrin.peter(at)snf.ch