Die direkte Zusammenarbeit zwischen den Forschungsförderungsagenturen ermöglicht es, dass künftig Forschende aus der Schweiz und Südafrika gemeinsame Projektgesuche jederzeit und in jedem Fachbereich bei nur einer der Agenturen unterbreiten können. Der Präsident des Nationalen Forschungsrats des SNF, Matthias Egger, der zusammen mit dem Geschäftsführer der südafrikanischen NRF, Molapo Qhobela, an der Videokonferenz teilnahm, unterstrich die Bedeutung des Abkommens, das für den SNF eine Premiere mit einem Land ausserhalb Europas darstellt. Südafrika geht zum ersten Mal überhaupt eine solche Vereinbarung ein. Damit eröffnet sich eine neue, wichtige Phase der bilateralen Wissenschaftskooperation.
Ein bilaterales Abkommen zwischen der Schweiz und Südafrika über die wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit verbindet die beiden Länder seit 2007. Es dient als Basis für das bilaterale Forschungsprogramm, das 2008 lanciert wurde. In diesem Rahmen haben der SNF und die NRF bereits spezifische Ausschreibungen durchgeführt und insgesamt 37 Forschungsprojekte finanziert. Die direkte Zusammenarbeit zwischen den beiden Forschungsförderungsagenturen war ein wichtiges Ziel des bilateralen Programmes, das vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut, in Zusammenarbeit mit der Universität Basel, als Leading House für Subsahara-Afrika, im Auftrag des schweizerischen Staatsekretariates für Bildung, Forschung und Innovation, koordiniert wird. In diesem Rahmen entwickelt es regelmässig Instrumente für Schweizer Forschende, die an einer Kooperation mit Partnerinnen und Partnern aus dieser Region interessiert sind.
Außerdem haben seit 1962 rund 100 südafrikanische Forschende und Kunstschaffende dank eines Bundes-Exzellenz-Stipendiums einen Teil ihrer Karriere an einer Schweizer Hochschule verbracht. Im Zeitraum 2004-2014 fand eine Vervierfachung der gemeinsamen wissenschaftlichen Publikationen von Schweizer und südafrikanischen Forschenden statt.